Frau Hornig, Frau Ksela, Sie setzen sich seit Jahren für Frauenrechte ein. Was haben Sie gelernt?
SABINE KSELA: Dass Bildung eine große Rolle spielt. Man hat es heute noch als Frau schwer, wenn man keine gute Ausbildung hat. Ich habe als Frau, die in einer männerdominierten Welt arbeitet, nie Diskriminierung gespürt, weil ich meine Bildung habe. Daher fordern wir auch einen Zugang zu Bildung für alle Frauen.
EDITH HORNIG: Bildung muss kein Studium sein, das kann auch ein Handwerk sein. Ich durfte damals nicht studieren, meine Eltern haben nur die Handelsschule vorgesehen. Ich habe durchsetzen können, dass es die Handelsakademie geworden ist. Rückblickend war das für mich das Richtige. Aber ich musste mir schon immer alles ein bisschen erkämpfen. Ich habe mich nie gefragt, warum. Selbst als ich mit 30 in das Unternehmen meines Mannes gekommen bin, habe ich mir gedacht: Ich bin da und messe mich an meinen Leistungen. Heutzutage gibt es mehr Ausbildungsmöglichkeiten und einen freieren Zugang. Das ist sicherlich leichter, aber man muss natürlich genauer schauen und überlegen: Was passt für mich?