Der Grüne Pass hat sich seit dem Frühsommer 2021 für die meisten Menschen zum ständigen Begleiter entwickelt. Egal, ob in der Nachtgastro, bei Reisen oder in Spitälern, überall musste der Nachweis vorgelegt werden. Mit der Abschaffung der 3G-Regel in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern auf Bundesebene hat der Grüne Pass nun zumindest in den meisten Teilen Österreich vorerst seine letzten Anwendungspunkte verloren.

Ganz ohne Funktion bleibt der Grüne Pass aber doch nicht. Die Stadt Wien geht auch bei dieser Regelung erneut ihren eigenen Weg. Hier müssen Besucherinnen und Besucher in Kliniken sowie in Alten- und Pflegeheimen weiter vor dem Betreten einen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Vonseiten des Gesundheitsministeriums heißt es dazu: "Wir haben die generelle 3G-Pflicht in Krankenhäusern sowie in Alten- und Pflegeheimen von Bundesseite mit aktueller Verordnung abgeschafft, die Länder sowie einzelne Standorte können sich jedoch dafür entscheiden, die 3G-Regel beizubehalten und können den QR-Code des Grünen Passes und die dazugehörige Check-App verwenden, um diese zu kontrollieren."

Kein Nachweis in der EU nötig – derzeit

Aber nicht nur in Österreich muss das Grüne Pass, abgesehen von einzelnen Ausnahmen, nicht mehr vorgezeigt werden. Auch auf europäischer Ebene findet er derzeit keine Anwendung mehr. Die Grenzen innerhalb der EU können ohne jeglichen Covid-19-Nachweis überquert werden. Dennoch möchte man sich mit dem Grünen Pass hier auch auf EU-Ebene alle Türen offenlassen. Laut Gesundheitsministerium möchte die Europäischen Union schnell mit Maßnahmen wie etwaigen Reisebeschränkungen reagieren können, sollte sich eine neue Mutation oder Variante ausbreiten. Das heiße zwar nicht, dass dies wahrscheinlich sei, allerdings wolle man sich die Option offenhalten, damit man nicht wieder bei null beginnen müsse.

Ob der Grüne Pass in Österreich in Zukunft nochmals vermehrt zum Einsatz kommen wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen, heißt es vom Bund. "Aus heutiger Sicht der Omikron-Variante und der derzeitigen Regelungen in Europa scheint es aktuell unwahrscheinlich, aber ausgeschlossen werden kann es natürlich nicht, da immer eine Mutation auftreten kann, die schwere Verläufe verursacht und strengere Kontrollen wieder nötig macht", so das Gesundheitsministerium.

USA verlangen Impfzertifikat

Dennoch hilfreich ist der Grüne Pass für Reisen in Länder, die nicht der EU angehören und die für die Einreise nach wie vor ein gültiges Impfzertifikat verlangen, wie etwa die USA oder einige asiatische Staaten. Durch die Darstellung des Nachweises im Grünen Pass als QR-Code ist das Zertifikat international verständlich und wird darüber hinaus auch zweisprachig ausgespielt.

Eine Einstellung der zum Grünen Pass zugehörigen App steht nicht im Raum, heißt es aus dem Umfeld von Minister Johannes Rauch. "Da die Darstellung und die Kontrolle über die App ganz einfach funktionieren, ist das aktuell auf keinen Fall geplant", heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Wie es allerdings zukünftig mit der App weitergehe, müsse zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt werden.