„Die ersten Narzissen blühen“, lautet die frohe Kunde, die Rudolf Grill, Obmann des Narzissenfestvereins, am Donnerstag aus dem Ausseerland mit nach Graz brachte. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn wenn von 26. bis 29. der besondere Zauber des Blumenfests in Altaussee zelebriert wird, sind die unzähligen weißen Blütenköpfe die hochgeschätzten und fast unersetzbaren Hauptdarsteller. Die ersten Sternnarzissen des Frühjahrs erstrahlen übrigens auf den tiefer gelegenen Wiesen in Seenähe, zuletzt taucht der Blütenrausch die höheren Almwiesen in Weiß. Rund sechs Wochen dauert dieses Naturschauspiel.


Allerdings besteht auch bei den Narzissenwiesen als Kulturlandschaft Handlungsbedarf, um sie in ihrer Fülle für nachfolgende Generationen zu sichern. Die Narzisse ist zwar keine ausgewiesene Diva unter den Wildblumen, hat aber besondere Ansprüche. „Hauptgefährdung für die Narzissenwiesen ist die Intensivierung der Bewirtschaftung. Die Narzisse verträgt es gar nicht, wenn sie stark gedüngt und zu früh gemäht wird“, erklärt Franziska Miller-Aichholz, Obfrau des eigens gegründeten Vereins zum Schutz und Erhalt der Narzissenwiesen. „Wird allerdings nicht mehr bewirtschaftet, ist es auch problematisch“, ergänzt die Biologin.


Deswegen bemüht sich der Verein gemeinsam mit dem Narzissenfestverein und mit Unterstützung der Energie Steiermark um ihren Schutz. Flächen werden gepachtet oder Vereinbarungen mit Landwirten getroffen, die Wiesen nachhaltig zu bewirtschaften. „Wir versuchen noch mehr Landwirte ins Boot zu holen“, so Miller-Aichholz. Rund zehn Hektar fallen unter diesen Schutz, dazu kommen zehn Hektar, die geschwendet wurden (also von unerwünschten Büschen und Pflanzen befreit).
Wenn sich jetzt mit dem Narzissenfest der steirische Festkalender nach zwei Dürrejahren wieder füllt, hat auch das Narzissenfest eine Premiere parat. Um das Treiben etwas zu beruhigen, bleibt das Fest heuer in Altaussee. „Die Besucher können die Figuren ansehen und mit den Korsoteilnehmern ins Gespräch kommen“, so Grill.