Elisabeth Kappel forscht an der Kunstuniversität Graz, wo sie unter anderem musikwissenschaftliche Pionierarbeit zur Sichtbarmachung von Arnold Schönbergs Schülerinnen leistete. Für ihre Arbeit wurde sie u.a. mit dem Award of Excellence 2019 ausgezeichnet.

Worum geht es in Ihrer Forschung?

Für eine meiner letzten Forschungsarbeiten habe ich unter Arnold Schönbergs Schüler und Schülerinnen rund 25 Komponistinnen aufgespürt und zu diesen erstmalig Biographien sowie Werkverzeichnisse verfasst. Die großteils schwierige Quellenlage erforderte „musikwissenschaftliche Detektivarbeit“, bevor die unzähligen Puzzleteilchen sich zu einem großen Ganzen zusammenfügten.

In welchem größeren Zusammenhang steht Ihre Forschung?

Da Erkenntnisse aus der Musikforschung die Musikpraxis bereichern, sehe ich die Musikwissenschaft als integralen Bestandteil künstlerischen Tuns.

Wie sind Sie ursprünglich zu Ihrem Studienfach gekommen?

Von klein auf habe ich verschiedene Instrumente gespielt, nach der Matura studierte ich zunächst Elektrotechnik-Toningenieur. Vor dem musikwissenschaftlichen Doktorat ging ich in den Studien Komposition sowie Gitarre (Instrumentalpädagogik) hauptsächlich meinen künstlerisch-kreativen Neigungen nach. Im Fach Musikwissenschaft, das meine vielfältigen und interdisziplinären Interessen vereint, bin ich also erst über einige Umwege gelandet.