Sie haben mitten in der Pandemie eine Dissertation über Pflege geschrieben. Woher kommt die Motivation dazu?
MARIA THERESIA REISINGER: Der Pflegeberuf ist herausfordernd, ich bin seit vierzig Jahren in diesem Beruf tätig und möchte einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten. Wir haben einerseits den gesellschaftlichen Auftrag eine menschenwürdige individuellen Pflege, zu gewährleisten und andererseits für Pflegekräfte Rahmenbedingungen zu schaffen, die es möglich machen diese professionelle Pflege erbringen zu können. Die Betreiber der Pflegeheime benötigen motivierte, gesunde Pflegefachkräfte, um diesen Auftrag erfüllen zu können. Allein den Pflegenotstand auszurufen ist zu wenig. Wir müssen uns gesellschaftspolitisch die Frage stellen, welche Versorgungsqualität wir für alte und hochaltrige Menschen in Zukunft haben wollen.