So ein Museum kann eine spannende Sache sein – auch dann, wenn coronabedingt die Pforten für Besucher geschlossen bleiben. Fragen Sie Wolfgang Paill. Der 52-jährige Grazer ist Leiter der Abteilung Naturkunde am Universalmuseum Joanneum. Und als solcher arbeitet er an einem österreichweiten Projekt (ABOL – The Austrian Barcode of Life) mit, das sozusagen die Fahndung nach der DNA aller heimischer Organismen hinausgegeben hat: Es gilt, die Barcodes von Tieren – sprich: mehr als 45.000 verschiedenen Tierarten –, Pflanzen und Pilzen zu sammeln, zu kategorisieren und in einer eigenen Datenbank zu speichern. Nicht nur, um einen umfassenden Überblick über die heimischen Arten zu bekommen. Sondern auch, um festzustellen, womit man es sonst noch so zu tun hat. Bekanntlich gibt es ja immer mehr Arten, die einwandern oder eingeschleust werden.

Wobei es nicht nur um einen Ist-Zustand geht: Weil die naturkundlichen Sammlungen des Joanneum viele teils sehr alte Präparate umfassen, haben Paill und sein Team zudem ein neues Teilprojekt eingereicht: Dabei soll auch die DNA bereits regional ausgestorbener Arten dechiffriert werden.