Noch ist nicht restlos geklärt, wie genau es mit dem Fernwärmeprojekt „Big Solar“ südlich von Graz weitergeht, nachdem mit der Firma Solid eine der Triebfedern hinter dem Vorhaben in die Insolvenz geschlittert ist (wir berichteten). Nach einer Gesprächsrunde mit den dänischen Partnern von Arcon-Sunmark in Graz äußert man sich bei der Energie Steiermark allerdings zuversichtlich, dass das Solarprojekt, das jährlich bis zu 130 Gigawattstunden Wärme ins Netz speisen soll, unter steirischer Federführung verwirklicht werden kann.

Indes taucht ein weiterer Vorschlag für einen Ausbau der Grazer Fernwärmeversorgung auf. Im Gratkorner Unternehmen Sappi wälzt man Pläne, die Einspeisung ins Netz massiv aufzustocken. Seit Ende 2017 wird in der Papierfabrik Abwärme im Ausmaß von jährlich rund 150 Gigawattstunden zur Versorgung der Grazer ausgekoppelt. Dazu wurde eigens eine neun Kilometer lange Transportleitung gebaut. „Wir haben jetzt eine technische Möglichkeit gefunden, unseren Anteil weiter zu erhöhen“, sagt Sappi-Geschäftsführer Max Oberhumer. Mit vertretbarem Aufwand sei es machbar, die gelieferte Wärmemenge zumindest auf 300 Gigawattstunden zu verdoppeln. Dabei geht es keineswegs um Peanuts. So stemmt Sappi schon heute rund 15 Prozent des Grazer Fernwärmebedarfs.

Konkret angedacht ist eine großtechnische Lösung mit Wärmepumpen. „Das würde uns in die Lage versetzen, auch Wärme zu nutzen, die weniger als 60 Grad Celsius beträgt“, sagt Oberhumer. Die Transportleitung sei dafür von Haus aus groß genug dimensioniert. Derzeit seien Gespräche mit der Energie Graz am Laufen.