Die Skisaison ist so gut wie zu Ende. Für den Durchschnittsfahrer zumindest, nicht für Gottfried Wolfsberger. „Ich stehe von Oktober bis Ende April auf Skiern, und dann geht es weiter – mit Grasskiern.“ Denn der Gaaler ist nicht nur Vizepräsident des steirischen Landesskiverbandes, sondern im ÖSV auch für den Grasski-Sport zuständig.

In erster Linie ist Gottfried Wolfsberger aber Obmann des Skiklubs Gaal, der heuer sein 30-jähriges Bestehen feiert. Der 63-Jährige hat den Verein gegründet und steht ihm immer noch vor. Zwei Mitglieder haben Wolfsberger und dem Verein ein besonderes Jubiläumsgeschenk gemacht: Mit Michaela Heider und Stefan Babinsky haben sich gleich zwei Skiklub-Schützlinge einen Fixplatz im Weltcup gesichert. „Die beiden haben bei uns Ski fahren gelernt, das macht einen natürlich sehr stolz.“

Selbst agiert Gottfried Wolfsberger lieber im Hintergrund, hält den Verein zusammen, packt zu. Rund 500 Mitglieder zwischen Bruck und Unzmarkt schätzen seinen Führungsstil, er selbst schätzt sein Team: „Es herrscht ein unglaublicher Zusammenhalt, wenn ich um 2 Uhr früh was bräuchte, hätte ich sofort 20 Leute zusammen.“

Die Erfolgsbilanz seines Vereines kommt somit nicht von ungefähr: 16 Medaillen hat der Alpinnachwuchs bei österreichischen Schülermeisterschaften geholt, bisher 106 Medaillen bei steirischen Landesmeisterschaften. Dazu zahlreiche Grasski-Medaillen, unter anderem elf Stück bei Junioren-Weltmeisterschaften. Gaal war 1994 (Junioren) und 1999 auch Schauplatz von Grasski-Weltmeisterschaften: „Das hatte echtes Potenzial, brachte 3000 Nächtigungen pro Jahr, aber dann haben wir aufgehört, weil sich nach der erfolgreichen WM der Pachtzins für die Grundstücke verdoppelt hat.“

Seine Frau Melitta bezeichnet der Vater zweier erwachsener Söhne als wichtigste Stütze: „Obwohl sie nicht Ski fahren kann“, lacht er. Versuche, es ihr beizubringen, seien gescheitert. Abseits des Winter- und Sommer-Skisports läuft der pensionierte Triebfahrzeugführer gerne. „Und ich lese alles, was mir zwischen die Finger kommt.“ 17 Jahre lang habe er auch Schach gespielt: „Ein wunderschöner Sport, aber ich musste leider aufhören, es fehlt einfach die Zeit.“