Das Bundesheer kämpft mit einem Mangel an Rekruten. Auch in der Steiermark schrumpfte in den letzten Jahren die Zahl an stellungspflichtigen Männern, dazu kommt, dass fast 40 Prozent bei der Stellung als nicht tauglich durchfallen - wir berichteten. Die Junge Volkspartei (JVP) erneuert daher ihre Forderung, die Kriterien bei der Stellung anzupassen.

"Der starke Zuwachs der Untauglichen ist alarmierend. Als Junge ÖVP fordern wir schon lange die Anpassung der Kriterien bei der Stellung, um mehr Rekruten zum Grundwehrdienst und zum Zivildienst zulassen zu können", so JVP-Bundesobmann Stefan Schnöll in einer Aussendung. Sein steirischer Kollege, Landtagsabgeordneter Lukas Schnitzer, pflichtet ihm bei: "Die Rekruten und Zivildiener sind eine wichtige Säule für unser Heer und für unsere Blaulichtorganisationen."

Bereits im Vorjahr beklagte Generalstabschef Othmar Commenda, dass dem Bundesheer rund 2000 Rekruten pro Jahr fehlen. Gemeinsam mit Verteidigungsminister Mario Kunasek wolle man jetzt handeln, kündigt die JVP an. Tatsächlich ist im Regierungsprogramm der Punkt "Überprüfung der Tauglichkeitsstufen und neue Aufgabenfelder im Lichte einer Wehrgerechtigkeit schaffen" angeführt. In einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung im Jänner meinte Kunsaek zu dem Thema: "Wir wollen uns die ganze Befreiungs-Situation und das Sanitätswesen näher anschauen. Es soll ja nicht der Eindruck entstehen, dass es Leute gibt, die es sich richten können." So habe er es selbst erlebt, dass vom Wehrdienst befreite Leistungssportler jeden Samstag im Stadion Fußball spielten. "Da stimmt dann etwas nicht im System", so Kunasek.

Ebenso stellte der Minister eine Erhöhung der Entschädigung für Grundwehrdiener im Laufe der Regierungsperiode in Aussicht. Das ist auch im Sinne der Jungen ÖVP, die eine schrittweise Erhöhung fordert.