In Zeiten der Teuerung müssen junge Menschen oft jeden Cent zweimal umdrehen, denn während das Einkaufswagerl leerer wird, wird die Rechnung dennoch immer höher. Hygieneartikel wie Tampons und Binden sind von der Inflation nicht ausgenommen – eine Zusatzbelastung für menstruierende Personen. In 15 Fachhochschulen und Universitäten Österreichs, sowie 22 Schulen in Salzburg werden deshalb laut Kronen Zeitung bereits kostenlose Binden und Tampons als Unterstützung für junge Frauen und Mädchen zur Verfügung gestellt.
Nun soll das Projekt weiter ausgerollt werden. Diese finanzielle Entlastung sei dringlich und notwendig, wie Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) in einer Aussendung betonte. 252 Schulen in der Steiermark, Tirol, Kärnten, Vorarlberg, Niederösterreich und dem Burgenland sollen demnächst in Kooperation mit einer Drogeriekette mit Periodenprodukten versorgt werden. 2640 Euro geben Frauen in ihrem Leben für Periodenprodukte aus, wie eine Studie der Arbeiterkammer im Jahr 2023 ergab.
Menstruation immer noch Tabuthema
2024 veröffentlichte das Gesundheitsministerium zudem einen Menstruationsgesundheitsbericht, der ergab, dass es für 20 Prozent der Frauen eine Herausforderung sei, sich Periodenprodukte zu leisten. Zudem offenbarte der Bericht, dass die Menstruation immer noch ein vielfach tabuisiertes Thema ist – auch bei den Frauen selbst.
Denn ein Achtel der befragten Personen zwischen 14 und 60 Jahren empfindet die Periode als etwas Unreines, sieben Prozent gaben an, man solle die Periode überhaupt von anderen geheim halten. Für mehr Aufklärungsarbeit soll neben den gratis Periodenprodukten auf den Toiletten an den Bildungsstätten deswegen auch ein QR-Code angebracht werden, der zu Informationen zur Menstruation und zu Frauengesundheit führt.