Ich habe am Beginn meiner Karriere ständig gesagt bekommen, dass ich es nicht schaffen werde. Und ich habe mir damals schon gedacht, das werden wir noch sehen. Irgendwie sollte mich das wohl durch meine Karriere begleiten.“ Im Rahmen der Tage der offenen Tür der Kleinen Zeitung, die unter dem Motto „Ganz Nah“ stehen, gab Ex-Skirennprofi Nicole „Nici“ Schmidhofer im Skyroom über den Dächern von Graz im Gespräch mit Sportchef Michael Schuen Einblicke in die emotionalsten Momente ihrer Karriere. Auch, wenn zu Beginn die erste Stuhlreihe verschmäht wurde. Ein Detail, das Wolfgang Fercher, Chefredakteur der Kleinen Zeitung Kärnten, der sein steirisches Pendant Oliver Pokorny vertrat, bei der Begrüßung amüsiert hervorhob. „Wir beobachten hier das Schulklassenphänomen.“
Seitens der Gäste erntete Fercher dafür Lacher, auch zahlreiche Ehrengäste tummelten sich unter ihnen. So lauschten unter anderem Pegasus Immobilien-Geschäftsführer Christoph Haag, Unternehmer Andreas Gamsjäger, Saubermacher-Vorständin Eva Naux, Helmut Neukam, Chef des Novapark Flugzeughotels, und Merkus Fitness-Geschäftsführerin Martina Winkler gebannt Schmidhofers Erfahrungsberichten. Die Holding Graz war mit Gernot Kurrent und Richard Peer vertreten.
An sich selbst glauben, auch wenn es andere nicht tun – ein Leitsatz, der Schmidhofers Leben prägt. „Nach meiner ersten Verletzung hat man mich wortwörtlich dumm sterben lassen, ich musste erst lernen, was es heißt, ein ,Team‘ zu haben.“ Berg- und Talfahrten durchlebte die 36-Jährige also nicht nur in den Bergen, sondern auch im Leben, wie sie teilt – vom Kreuzbandriss 2016 bis hin zum WM 2017 in St. Moritz. „Manchmal gibt es Momente, wo du weißt, jetzt ist es so weit. Ich bin hingefahren und habe gewusst, ich hole eine Medaille.“ Geworden ist es am Ende der WM-Titel. „Dieser Tag ist noch heute einer der schönsten meines Lebens – aber eigentlich deshalb, weil meine Eltern live dabei waren“, wird die 36-Jährige emotional – und erntet Zwischenapplaus. „Ich hätte jetzt darum gebeten, aber ihr seid mir zuvor gekommen“, lockert Schuen die Stimmung auf.
Still wird es, als Schmidhofer über ihren Horrorsturz 2020 spricht, die Profisportlerin entging damals knapp einer Beinamputation. „Ich kann mich an alles erinnern. Ich habe gewusst, dass es schlimm ist. Aber noch als ich im Schnee lag und nicht wusste, was genau geschehen war, habe ich mir gesagt: Ich will wieder in die Top zehn, zu Olympia – das hat mich angetrieben.“ Für Olympia reichte es nicht mehr, „aber niemand hat geglaubt, dass ich überhaupt wieder werde gehen können.“ Und bestätigte damit zum Abschluss des Abends erneut ihren Leitsatz.