Wenn die gleichmäßige Bewegung eines per Fußpedal betriebenen Holzrades von einem unermüdlichen, sanften Surren begleitet wird, hat man es mit der Kunst des Spinnens zu tun. Einzelne Fasern aus einem Vlies werden dabei gekonnt zu einem Wollfaden gedreht. Das Ausgangsmaterial ist zumeist Schafwolle oder auch Flachs. Das Vlies muss dafür sorgsam gewaschen und gekämmt – im Fachjargon kardiert, umgangssprachlich kardatscht – sein. Die traditionelle Tätigkeit hat eine überaus entspannende Wirkung, bekräftigen Monika Wutz, Heidrun Freytag und Erna Kupfer unisono. Über Jahrzehnte haben sie sich mit Gleichgesinnten wie Erika Seelos und Gertrud Hofmann zum gemeinsamen Tun in einer größeren Runde zusammengefunden.