Eine Gruppe Jugendlicher löste am Freitagabend gegen 20.20 Uhr in der Schaulandwirtschaft am Lustbühel in Graz eine Panik im Kuhstall aus. Die Jugendlichen hatten direkt vor dem Stallgebäude Böller gezündet, die Explosionen versetzten die Tiere in Aufregung. Die Kuhherde flüchtete aus dem Stall und durchbrach in ihrer Panik einen Zaun. Erst danach kam die Herde zum Stehen. „Unsere beiden erstgeborenen Kälber wurden dabei verletzt“, teilte Günter Hirner, Geschäftsführer der stadteigenen Immobilientochter GBG, die die Schaulandwirtschaft am Lustbühel betreibt, mit. Die Kälber waren gemeinsam mit der Mutterkuh geflüchtet.

Großes Glück hatte unterdessen Mitarbeiter Christian Rab, der sich zu diesem Zeitpunkt für die Versorgung der Tiere im Stall befunden hatte. „Kühe sind Fluchttiere, sie haben also ausgeschlagen. Das hätte auch ganz böse ausgehen können, wenn die Tiere in Panik flüchten und er mittendrin steht“, so Hirner. Rab stellte in weiterer Folge bei der Erstversorgung nach der Panik auch die Verletzungen der Kälber fest.

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Zwei Kälber am Lustbühel wurden verletzt (Archivbild vom 1.10.2024) © Foto Fischer

Wege zu den Ställen gesperrt

Die GBG hat den Vorfall bereits angezeigt, durch die niedergerissenen Zäune sind laut Hirner zusätzlich zu den verletzten Tieren Schäden in der Höhe von mehreren Tausend Euro entstanden. „Zum Glück wurden sie nicht schwer verletzt“, ist Hirner erleichtert. Die Identität der Jugendlichen ist im Moment noch unbekannt. „Unser Mitarbeiter hat fünf oder sechs Jugendliche in Richtung Hohenrainstraße davonlaufen sehen, es dürften alles Burschen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren gewesen sein.“

Als erste Reaktion wird man die Wege am Abend zu den Ställen absperren, „zumindest bis zum 2. Jänner“, wie Hirner sagt. Die Polizei habe der GBG zudem versprochen, ein wachsames Auge zu haben. Jetzt wird überlegt, das Areal mittels Videokameras zu überwachen, wie auch bei der Waldschule nahe des Hilmteichs. Dort kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Vandalenakten, durch Kameraüberwachung besserte sich die Lage.

Lärm sorgt für Stress bei Tieren

Jedes Jahr appellieren Tierschützer und Tierärzte zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Böllern und Feuerwerken. Lärm und Gestank lösen Stress aus, die Chemikalien belasten zusätzlich Luft und Boden. „Für unsere Tiere ist der Krach wirklich schlimm, einfach weil sie viel, viel besser hören können als wir“, sagte Tierärztin Hemma Schichl-Pedit in einem Interview mit der Kleinen Zeitung vor dem Jahreswechsel 2023.