Eine Machtdemonstration definiert sich über das öffentliche Zeigen von Macht und Stärke. Ja, das trifft es im Fall von Johannes Hösflot Kläbo ganz gut. Der Norweger schreibt gerade bei den nordischen Weltmeisterschaften in seiner Heimatstadt Trondheim Geschichte, fixierte er doch mit Gold in der Staffel seinen fünften Titel bei seinem fünften Antreten. Insgesamt hält der fünffache Olympiasieger nun bei 14 WM-Goldenen – das hat vor ihm noch keiner geschafft. Und die Weltmeisterparty ist noch gar nicht zu Ende, am Samstag geht der Branchen-Primus als Mitfavorit in das 50-Kilometer-Skating-Rennen.

Langlaufhelden hat es schon vor Kläbo gegeben – einen Thomas Wassberg, einen Gunde Svan, einen Björn Dählie, einen Mika Myllylä oder einen Petter Northug, den Kläbo nun als erfolgreichsten Läufer auf zwei Skiern abgelöst hat. Doch keiner konnte bisher so dominant die Richtung in der Loipe vorgeben wie der Strahlemann aus Mittelnorwegen.

So punktet der 95-fache Weltcupsieger mit seinem freundlichen Wesen auch abseits der Strecken. Ganz im Gegensatz zu seinem Rekord-Vorgänger Northug, der mit Überheblichkeit, Alkohol- und Drogeneskapaden, einem lebenslangen Führerscheinentzug sowie dem Tragen einer Fußfessel nach einer Verurteilung in die falsche Richtung gelaufen ist.

Erstes Paar Ski mit zwei Jahren

Kläbo, 28 Jahre alt, 1,84 Meter groß, blond, blaue Augen, gewinnendes Lächeln, war 2018 mit 21 Jahren der jüngste Olympiasieger und im selben Jahr auch der jüngste Weltcup-Gesamtsieger der Langlauf-Geschichte. Wenn wundert‘s, bekam der norwegische Volksheld doch bereits mit zwei Jahren sein erstes Paar Ski unter den Christbaum gelegt.

Das Phänomen Kläbo lässt die Konkurrenz in Ehrfurcht erstarren, von einem „Künstler auf Skiern“ oder dem „Justin Bieber des Langlaufs“ ist da die Rede. Ja, Johannes Hösflot Kläbo rockt die Loipen und kennt dabei keine Grenzen.