Die ÖSV-Kombinierer haben sich am Sonntag in Seefeld einmal mehr der norwegischen Übermacht angeführt von Jarl Magnus Riiber beugen müssen. Stefan Rettenegger sorgte als Dritter aber für einen versöhnlichen Triple-Abschluss. Vorjahressieger Johannes Lamparter landete vor 3.500 Fans auf Platz vier. Der auf der völlig aufgeweichten Loipe zu Sturz gekommene Tiroler kritisierte die grenzwertigen Bedingungen bei frühlingshaftem Warmwetter wie viele andere mit deutlichen Worten. Auch der mit seinem siebenten Weltcup-Erfolg in Serie zum dritten Mal nach 2020 und 2021 zum Gesamtsieg des Wettkampf-Dreierpacks gelaufene Riiber übte Kritik. „Ich glaube, es waren wahrscheinlich die schlechtesten Bedingungen, die ich je im Langlauf hatte. Daher bin ich umso glücklicher, an der Spitze zu stehen“, meinte der Norweger nach seinem bereits elften Saisonerfolg. Mit doppelten Punkten baute er seine Führung in der Gesamtwertung noch deutlicher aus.

Das Springen war wegen Starkwindes ausgefallen, weshalb der PCR-Durchgang vom Donnerstag in die Wertung kam. In diesem hatten die Österreicher sehr gut abgeschnitten. Der inklusive Bonuspunkte für seinen Siege am Freitag und Samstag 18 Sekunden große Vorsprung sollte für Riiber letztlich aber locker zum Sieg reichen. Der Doppelweltmeister gewann nach 12,5 km ungefährdet wie an den beiden Vortagen vor seinem Landsmann Jörgen Graabak. Dieser war vom siebenten Platz nach vorne gestürmt und hängte zunächst Lamparter und in der Schlussphase auch noch Rettenegger ab.

Kritik an Verhältnissen

Letzterer zog nach hartem Kampf bei widrigen Bedingungen ein positives Resümee. „Es war unglaublich hart, die Loipe war so extrem tief, das habe ich glaub ich noch nie erlebt. Aber die Qual hat sich ausgezahlt, ich stehe am Podium, das ist schon sehr, sehr cool“, sagte der Salzburger. Sein erster Podestplatz in Seefeld sei ein schöner Abschluss eines nicht ganz einfachen Wochenendes, ergänzte der seit Samstag 22-jährige Pongauer.

Der gleichaltrige Lamparter trauerte dem verpassten Podestplatz nicht zuletzt wegen seiner zweiwöchigen Krankheitspause im Vorfeld nicht besonders nach. „Mehr war heute nicht drinnen, ich habe mich nicht so gefühlt, dass ich da voll drübergehen und mitbeißen kann. Ich merke einfach, dass ich noch nicht so in Form bin“, sagte der Tiroler. Er verlasse Seefeld trotzdem mit einem guten Gefühl. „Ich habe das Ganze genossen, es waren echt viele Leute da und wir hatten Traumwetter.“ Die Verhältnisse kritisierte freilich auch er: „Ich verstehe es überhaupt nicht, warum man kein Salz hineingibt am Vorabend. Es ist nicht ganz weltcup-würdig, man hat andere Möglichkeiten, dass man die Piste perfekt präpariert, das war heute nicht der Fall.“ Sein Sturz in einer der durch den weichen Schnee sehr kniffligen Abfahrten habe aber keinen entscheidenden Einfluss auf das Rennausgang gehabt, so Lamparter.