In Wengen wurden die Lauberhorn-Rennen am Montag abgesagt - dort wurde die Covid-19-Mutation aus Großbritannien festgestellt, zu viele Angestellte in den Hotels und dazu (zu) großte Teile der Bevölkerung seien infiziert, die Behörden des Kantons veranlassten eine Absage. Kitzbühel sprang ein. Nur einen Tag später dann die Meldung: auch im nur wenige Kilometer entfernten Jochberg wurde die Virus-Mutation festgestellt. Auch dort sollen britische Staatsbürger die Mutation eingeschleppt haben, die sich aus beruflichen Gründen in Tirol aufgehalten haben sollen.

Und doch: Eine Absage der am Wochenende und in der Woche darauf angesetzten Rennen (zunächst zwei Slaloms, dann zwei Abfahrten und ein Super-G) steht derzeit nicht zur Debatte. "Es gibt derzeit keine Diskussion darüber", sagte ein Sprecher des Landes. Diesbezüglich habe man auch bereits mit der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, die eine solche Veranstaltung untersagen müsste, Kontakt aufgenommen.

Die Corona-Situation in Tirol sei derzeit eine "durchaus überschaubare und gute", verwies man auf die sinkenden Infizierten-Zahlen im Bundesland. Dies gelte auch lokal: So gebe es in Kitzbühel selbst aktuell zehn Infizierte.

Hohe Sicherheitsstandards

Zudem, so erklärte der Präsident des Kitzbüheler Skiclubs, Michael Huber, am Vormittag (vor Bekanntwerden der Fälle), gebe es unterschiedliche Ausgangspositionen. "In Kitzbühel waren die Hotels, die die Teams beherbergen, geschlossen. Einige haben sogar Probleme, rechzeitig Personal zu bekommen." Auch im KSC arbeite man mit hohen Standards: "Wir haben vor zehn Jahren etwa schon die Teams, die am Slalomhang und auf der Abfahrt arbeiten, voneinander getrennt. Und wir achten darauf, dass nur in Kleingruppen zusammen gearbeitet wird, dass die Abstände eingehalten werden. Alles, was Indoor stattfinden sollte, wird virtuell durchgeführt. Und bisher blieben wir verschont", sagt Huber.

Für alle Teams bzw. alle Gruppen auf den Pisten gibt es sogar unterschiedliche Parkplätze, um Überschneidungen zu vermeiden. Alle ausländischen Teams müssen zudem die Vorschriften der Bundesregierungen betreffend Test auch umsetzen. Eine Quarantäne ist aber nicht nötig, da es sich um einen Aufenthalt aus beruflichen Gründen handelt. Zum Cluster sagt er: "Von dem Cluster wissen wir seit einer Woche. Ich habe mich damals sofort schlau gemacht und eruiert, dass es sich um einen Skilehrerheim handelt und alle Infizierten sofort isoliert wurden. Weil die Zahlen nicht weiter angestiegen sind, habe ich mir darüber nicht mehr den Kopf zerbrochen."

Zudem ist der Skizirkus in diverse "Farben" bzw. "Gruppen" eingeteilt. Die Teams etwa sind während ihres Aufenthaltes praktisch in Quarantäne, nicht einmal die Hotelangestellten sollten in der Zeit des Weltcups Kontakt zur Außenwelt haben. Jeder, der an den Rennen teilnimmt bzw. akkreditiert ist, muss mit einem frischen, maximal 48 Stunden alten, negativen PCR-Test anreisen. Zudem wird auch zwischen beiden Veranstaltungen nochmals jeder Beteiligte verpflichtend getestet, Antigen-Tests sind nicht einmal ausreichend. Alle Rahmenveranstaltungen sind ohnehin abgesagt, auch die sportlicher Natur.

Nun würde sogar nachgebessert: "Geplant war, dass sich alle Mitarbeiter zwei Covid-Tests unterziehen. Durch die zusätzlichen Rennen und die jüngsten Entwicklungen werden wir noch einen dritten Test hinzufügen."