Marcel Hirscher hat den Riesentorlauf in Adelboden gewonnen und damit seinen bereits achten Sieg in der Schweizer Skistation geholt. Der Österreicher siegte dank Laufbestzeit 0,71 Sekunden vor dem Halbzeit-Führenden Henrik Kristoffersen (NOR). Es war Hirschers 66. Weltcupsieg. Slalom-Spezialist Marco Schwarz glänzte trotz hoher Startnummer 67 als Gesamt-7. und seinem besten RTL-Ergebnis.

Im vorletzten Riesentorlauf vor der WM hatte zunächst Kristoffersen trotz eines Fehlers bei der Einfahrt in den steilen Schlusshang Bestzeit hingelegt. Hirscher reagierte, warf vor dem Finale alles über den Haufen und holte sich mit neuen Schuhen, Skiern und Setup klare Laufbestzeit und auch noch Weltcupsieg Nummer 66. Es war sein achter in der WM-Saison und auch sein insgesamt Achter sowie schon 15. Podestplatz - und damit eine weitere Kuhglocke - in Adelboden.

"Ich hatte wegen des Fehlers von Henrik Glück, dass ich nach Lauf eins nicht weiter hinten war", gestand Hirscher nach dem Rennen im ORF-Fernsehen. Während bei Hirscher alles aufging, patzte der Norweger auch in der Entscheidung und musste sich wieder einmal mit Platz zwei hinter dem Österreicher zufriedengeben. "Es war ein hoher Poker, ein hohes Risiko. Schön, wenn es dann aufgeht", zeigte sich Hirscher über seinen 32. RTL-Sieg im Weltcup erleichtert.

Schwarz in Hochform

Während Manuel Feller schon im ersten Durchgang ausschied, war auch Schwarz mehr als zufrieden. Der Kärntner, der offenbar in der Form seines Lebens fährt, glänzte als letzter ÖSV-Starter schon in Lauf eins mit Platz 14 und fuhr dann trotz Fehlers mit zweitbester Laufzeit hinter Hirscher sensationell noch auf Platz sieben nach vorne. Sein bisher bestes Ergebnis im RTL war Rang 17 gewesen.

Dass hier der wohl dritte WM-Starter im RTL gefunden worden sein könnte, wollte Schwarz nicht abstreiten. "Mit so einer hohen Nummer reinzufahren, ist cool. Das zeigt, dass ich gut Skifahren kann", sagte Schwarz. "Natürlich würde ich bei der WM auch gerne Riesentorlauf fahren."

Pech hatte Stefan Luitz. Der Deutsche, dem zwei Tage davor der Sieg von Beaver Creek aberkannt worden war, stürzte als Halbzeit-Vierter im Finale hart auf die Eispiste und hielt sich danach die offenbar scherzende linke Schulter. Am Sonntag folgt in Adelboden traditionell der Slalom.