Die Skier landen während der Feiertage kurz im Eck. Ob besinnliche Bescherung unter dem festlich geschmückten Baum, Brauchtumspflege oder Schummeltage beim Essen - auch die ÖSV-Stars schalten rund um Weihnachten für eine kurze Zeit zwischen den Weltcup-Rennen einige Gänge zurück. Teil der Vorweihnachtszeit sind auch Charity-Aktionen. Im Rahmen der Kaiserweihnacht am Innsbrucker Bergisel etwa stellten sich einige Abfahrer am Sonntag in den Dienst der guten Sache.

Olympiasieger Matthias Mayer, Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger, Stefan Babinsky, Daniel Danklmaier und Andreas Ploier buken und verkauften traditionelle „Tiroler Kiachln“, um Spenden für den Verein der Kinder- und Jugendpsychiatrie Tirol zu sammeln. Mit den Mitteln sollen therapeutische Aktivitäten unterstützt werden, die im Rahmen der regulären Behandlung nicht finanziert werden. Genannt wurden etwa Reit- oder Hundetherapie, Klettern und Eislaufen.

15.000 Euro gespendet

„Wir sind sehr froh, dass wir einen Betrag von 15.000 Euro erreicht haben und den Scheck dem Verein der Kinder- und Jugendpsychiatrie übergeben können. Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest“, sagte Mayer, der 2021 federführend den gemeinnützigen Verein Ski Austria Speed Charity ins Leben gerufen hat. Seither geben Vereinsmitglieder wie Kriechmayr 10 Prozent ihres Preisgeldes für einen guten Zweck ab.

„Es ist eine gute Geschichte, die wir gern unterstützen. Wir wollen natürlich auch der Gesellschaft zeigen, dass wir etwas zurückgeben wollen, weil wir doch sehr viel Glück haben und viel Unterstützung von der Öffentlichkeit verspüren“, erklärte Kriechmayr. Die psychische Gesundheit sei ein wichtiges Thema. „Ich glaube, jeder kennt in seinem Umfeld Personen, die psychische Probleme haben. Schön, wenn wir helfen können.“

In der Heimat erwartete den Oberösterreicher ein „gemütliches“ Weihnachtsfest im Kreise seiner Liebsten. „Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit“, sagte Kriechmayr, bei dem traditionell Bratwürstel serviert werden. Bei Hemetsberger ist die Speise ebenfalls hoch im Kurs. „Der Einserbrauch ist Kalbsbratwürstel. Die liebe ich, taugt mir richtig, das machen wir schon richtig lange und das werde ich mit meiner Frau weiterführen“, kündigte der Oberösterreicher an. „Ich freue mich einfach auf die Zeit daheim, nicht unbedingt ans Skifahren zu denken, alles futtern, was man vielleicht nicht futtern sollte.“ Viel Zeit, um sich den Bauch vollzuschlagen, bleibt angesichts des Super-G am 27. Dezember in Livigno nicht.

Die Technik-Männer um Marco Schwarz und Manuel Feller sind noch am Montag - zwei Tage vor Weihnachten - in Alta Badia im Renneinsatz. Die Frauen wollen am 27. (Riesentorlauf) und 28. Dezember (Slalom) am Semmering wieder parat sein. „Es wird eine kurze, aber intensive Weihnachtszeit, auf die ich mich aber schon sehr freue“, sagte Katharina Liensberger. Zuvor will die Hobbymusikerin am Heiligen Abend die Harfe auspacken. „Die Harfe ist gerade zu Weihnachten ein sehr passendes Instrument. Mir tut es extrem gut, um zur Ruhe zu kommen und die besinnlichen Traditionen mit der Familie zu leben“, sagte Liensberger.

Auf „gemütliche Tage“ freuen sich unisono Cornelia Hütter und Mirjam Puchner. „Wir haben nicht wirklich eine Tradition bzw. einen Ablauf. So wie‘s kommt, kommt‘s. Wichteln tun wir, was einfach nett ist“, sagte Hütter. Puchner wird das Weihnachtsfest mit den Kindern der Geschwister bestreiten. „Wenn die Kids dabei sind, ist es doch wieder ein anderes Erlebnis. Dann gemütlich essen.“ Heuer werde es Fondue geben. „Ich sage immer: Das Wichtige ist, dass wir dann am Tisch gemeinsam sitzen können, was Gemütliches haben und nicht, dass einer einen Stress in der Küche hat“, erklärte Puchner.

Nina Ortlieb wird bereits am 25. wieder zum Training aufbrechen. „Wir haben die Möglichkeit, dass wir in Zauchensee auf einem Teil der Rennstrecke trainieren können. Das nützen wir natürlich.“ Für die Hoteliersfamilie Ortlieb sind die Weihnachtstage seit jeher speziell. „Für uns ist Weihnachten Hochsaison“, sagte Ortlieb. „Ein paar Stunden haben meine Eltern Zeit, für uns ist es ein begrenztes Zeitfenster. Das passt so, wir leben davon auch gut und haben sehr viele Stammgäste, mit denen wir gemeinsam feiern.“

Im Hause Truppe werden Raunächte zelebriert. „Bei uns ist es Tradition, dass wir räuchern. Wir räuchern den Stall und alle Häuser der Umgebung. Das ist Brauch, das machen wir auch noch am 31. und am Dreikönigstag“, erzählte Katharina Truppe. Weihnachten findet bei der Kärntnerin, die in Altfinkenstein auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, mit einem traditionellen Abendessen und der Bescherung unterm Baum statt.