Sechs Biathlon-Wettkämpfe hat Ruhpolding in der Vorwoche (Ersatzort für Oberhof) hinter sich gebracht, sechs stehen diese Woche auf dem Programm. Beginnend mit dem heutigen 20-Km-Einzelrennen der Herren. Für das Mekka des Biathlon-Sports, auf diesen Ehrentitel erheben sicher auch Antholz/Südtirol oder Hochfilzen/Tirol Anspruch, kein Problem. Oder doch? Seit Dienstag regnet es in Strömen, drohte die Kunstschneespur weiter aufzuweichen. Für Wochenmitte soll aber im oberbayrischen Chiemgau ein seltenes Naturschauspiel zu bewundern sein: Schnee, richtiger, so vom Himmel und nicht aus Depots oder Schneefabriken.

Denn Schnee hat Ruhpolding immer auf Halde. 15.000 Kubikmeter waren schon für heuer eingelagert, mit in Containern gekühltem Wasser könnten die Bayern auch Schnee bei Plusgrade produzieren. Für eine sechs Meter breite Loipe reicht es alleweil. Und wenn es diese Woche noch richtigen Schnee geben sollte, werden die Depots wieder aufgefüllt, als Anlageform für Fonds oder Aktien, die dann an der Ruhpoldinger Schneebörse notieren.

Die Österreicher haben durch den Sieg von Simon Eder in der Vorwoche natürlich eine zusätzlichen Motivationsschub erfahren. „Bei den Herren möchten wir an die starken Mannschaftsleistungen vom ersten Ruhpolding-Wochenende anschließen. Natürlich wollen wir uns speziell beim Staffelbewerb von unserer besten Seite zeigen. Bei den Einzelbewerben haben wir bereits mit vier Athleten gezeigt, dass wir für die Top-Ten absolut konkurrenzfähig sind“, so Cheftrainer Reinhard Gösweiner. Die Frauen- und Männer-Kader des ÖSV bleiben gegenüber der Vorwoche unverändert.

GERHARD HOFSTÄDTER