Die 30 Besten aus dem Grand Prix am Wochenende, der gleichzeitig die Mannschaftswertung der Dressur-Weltmeisterschaft im dänischen Herning darstellte, hatten sich für den heutigen Grand Prix Spezial qualifiziert, in dem es im Viereck erstmals um Einzelmedaillen ging.

Darunter auch der Österreicher Florian Bacher mit seinem Oldenburger Fidertraum OLD, der sich bei seinem WM-Debüt mit einer persönlichen Bestleistung von 73,447 Prozent auf dem 20. Rang platzierte. Insgesamt belegte die österreichische Equipe Platz 9, Christian Schumach belegte Platz 39, Stefan Lehfellner 51 und Victoria Max-Theurer Rang 56.

Im Grand Prix Spezial zog der 36-jährige geborene Wiener, der für die Steiermark reitet, abermals mit einer souveränen Runde eine persönliche Bestleistung von 73,571 Prozent in den Sand des Dressurvierecks im 10.000 Zuschauer fassenden Stutteri Ask Stadium in Herning, in dem sonst der FC Midtjylland Fußball spielt.

Patzer in der Piaffe

Ein Aussetzen Bewegungen im Stand in der Piaffe verhinderte am Ende eine bessere Platzierung und die mögliche Qualifikation für die abschließende Grand Prix Kür am Mittwoch, in der es abermals um Einzelmedaillen geht. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass mir dieser Fehler passiert ist. Das hat uns viele Punkte gekostet", sagt Bacher. Die Piaffe ist eine der Lektionen im Spezial, die mit dem Faktor zwei multipliziert in die Bewertung eingeht. Vom notwendigen 15. Platz für die Qualifikation trennten das harmonische Pferd-Reiter-Gespann dann nur drei Ränge und 0,502 Prozent. "In der Weltspitze ist es einfach sehr, sehr eng."

Aber die Freude über die starke Leistung des Duos überwiegt: "Bei unserer ersten WM zwei so tolle Runden und in die Top 20 zu reiten, das ist schon ein Traum." Nach zwei Starts bei Europameisterschaften und den Olympischen Spielen in Tokio war es erst das vierte Championat der beiden. Im Training werden sie vom britischen Dressurreiter und Team-Olympia-Sieger Carl Hester unterstützt. Gerade im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024.

Seinen "Fidi" begleitet Bacher, der bis 2018 Bereiter in der Spanischen Hofreitschule in Wien war und dem Reitsportzentrum Süd im weststeirischen St. Josef eng verbunden ist, schon seit der Wallach 4,5 Jahre alt ist. "Ich kenne ihn sehr gut, er ist während der Prüfung immer bei mir. Dass er sich während des Championats noch steigern konnte, ist einfach toll. Wir werden mit einem Gläschen anstoßen und Fidi bekommt seinen Mash mit Karotten."

Edelmetall fest in Damenhand

Frenetisch feierte das dänische Publikum seine starke Equipe, angeführt von Cathrine Laudrup-Dufour und ihrem erst zehnjährigen Westfalen Vamos Amigos, die sich aber schließlich mit Silber zufriedengeben mussten. Schon im Grand Prix hatte sich abgezeichnet, dass der Weg zu Gold nur über die 26-jährige Britin Charlotte Fry und ihren Youngster Glamourdale führen wird. Mit 82,508 Prozent tanzte sich der spektakuläre Rapphengst in die Herzen der sieben Richterinnen und Richter an den Banden des Vierecks. Bronze ging an die Niederländerin Dinja van Liere und Hermes.