"Ich bin einfach nur froh, dass es jetzt vorbei ist“, waren die ersten Worte aus dem Mund eines völlig geschlauchten und ebenso überglücklichen Marino Vanhoenacker unmittelbar nach seinem achten Triumph in Klagenfurt. Der achte Streich des 39-jährigen Belgiers war laut eigenen Aussagen der schwerste. „Ich habe gerade meinen härtesten Ironman Austria bestritten“, sagte er nach 8:04:18 Stunden.

Ironman: Marino Vanhoenacker im Sieger-Interview


Das Rennen, das mit 5:36 Minuten Vorsprung schlussendlich eindrucksvoll gewonnen wurde, schien lange eine offene Geschichte zu sein. Der Franzose Antony Costes, mit Vanhoenacker in der Spitzengruppe quasi zeitgleich aus dem Wasser gestiegen, und der Bregenzer Paul Reitmayr, Siebter nach dem Schwimmen, lieferten sich bis Radkilometer 160 ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihm. Einen kräftigen Antritt später hatte sich Vanhoenacker im Endspurt abgesetzt und ging so mit über vier Minuten Vorsprung in den Marathonlauf.

Ironman 2016: Vanhoenacker gewinnt zum 8. Mal


In diesem Marathon tat sich hinter ihm noch viel. Costes musste aufgeben, Reitmayr verlor an Boden, was ihm Rang sieben brachte. Vorjahreszweiter Michael Weiss, er war nach dem Schwimmen Siebzehnter, rannte zwischenzeitlich sogar auf Rang zwei. Im Finish musste er den 43-jährigen Ukrainer Viktor Zyemtsev und den Italiener Alessandro Degasperi ziehen lassen. „Es war ein harter Kampf, ich gratuliere allen Athleten. Ich bin glücklich, denn Rang vier bedeutet für mich die Quali für die WM in Hawaii“, war Weiss nicht unzufrieden.

Streckenrekord von Carfrae

Ihr erstes Rennen in Europa war für die dreifache Weltmeisterin Mirinda Carfrae ein geschichts-trächtiges. Nach Rang drei im Schwimmen fuhr und lief sie ihr eigenes Rennen. 8:41:17 Stunden brauchte sie und unterbot den Damen-Streckenrekord damit um 1:25 Minuten. „Damit war echt nicht zu rechnen. Vor allem, weil die Qualität der Konkurrenz hier sehr hoch ist. Ich möchte mich einfach nur bei den großartigen Fans bedanken“, sagte die überwältigte Australierin mit zitternder Stimme im Ziel.

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Zwei Podiumsplätze gab es für Österreich „Ironladies“ zu bejubeln. Zweite wurde die Linzerin Michaela Herlbauer mit einem Respektabstand von 16:06 Minuten. Bronze holte sich die Steirerin Elisabeth Gruber, die nach 9:17:20 Stunden im Ziel einlief. „Mirinda ist mein Idol, hinter ihr aufs Podium zu kommen, ist eine echte Ehre“, strahlte Herlbauer.

PHILIP EDLINGER