In Frankreich ist es üblich, dass die Sirenen jeden Monat am ersten Mittwoch getestet werden. Und so heulten sie auch vergangenen Mittwoch in Saint-Malo, wo derzeit ein Challenger-Turnier der WTA-Tour stattfindet, auf. Ein Moment, auf den Maryna Zanevska nicht vorbereitet war, als sie gerade ihr Match gegen die Amerikanerin Katie Volynets bestritt.

Nachdem die gebürtige Ukrainerin, die seit 2016 für Belgien spielt, den ersten Satz mit 6:2 gewonnen hatte, begannen die Sirenen zu heulen - und dies löste bei Zanevska eine schlimme Panikattacke aus. "Die Sirene war für rund 20 Sekunden an, doch es fühlte sich ewig an", schrieb die Weltranglisten-75., "ich musste heftig weinen und konnte nicht mehr aufhören."

Dass die Sirenen bei einer Ukrainerin eine solche Reaktion hervorrufen können, ist seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nicht verwunderlich. "Das Geräusch war ein Trigger. Mein Herzschlag war bei 200, ich war überwältigt." Und das spiegelt sich auf dem Tennisplatz wider - Zanevska verliert die folgenden Sätze noch mit 2:6, 4:6.

"Wenn ich auf dem Platz stehe, ist das normalerweise der Ort, an dem ich meine Probleme vergesse. Aber hier hat es mich richtig schwer getroffen", schreibt die 29-Jährige über ihr unschönes Erlebnis.