Titelverteidiger Novak Djokovic, Roger Federer bzw. Ashleigh Barty und auch die 23-fache Major-Siegerin Serena Williams erreichten u.a. jeweils die Runde der letzten 64 beim letzten Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres. Williams beeindruckte dabei mit einem 6:1,6:1 über Maria Scharapowa besonders.

Serena Williams hat im 22. Duell mit der Russin Scharapowa zum 20. Mal die Oberhand behalten, zum 19. Mal in Folge. Und dies in einer Art und Weise, die ihrer Gegnerin schon wehtun musste. In nur 59 Minuten fegte die als Nummer 8 gesetzte Vorjahres-Finalistin mit 6:1,6:1 über die auf Platz 87 zurückgefallene Scharapowa hinweg. Es war übrigens das erste Aufeinandertreffen der beiden im Rahmen der US Open überhaupt.

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"Perfekt für mich"

"Ich finde einfach, dass ihre Spielweise der meinen sehr liegt", sagte Williams als Begründung für ihre starke Performance. "Irgendwie landen ihre Bälle immer in meiner Schlagzone, das ist einfach perfekt für mich." Noch in Toronto hatte sie wegen einer Verletzung im Finale aufgeben müssen, nun scheint sie "heiß" auf den von ihr so ersehnten 24. Major-Rekord-Titel. "Dem Körper geht es gut, der Rücken ist viel besser", freute sich die 37-jährige US-Amerikanerin. Sie trifft nun auf Landsfrau Catherine McNally.

Der zweite Teil der Night Session im prall gefüllten Arthur Ashe Stadium war etwas weniger einseitig als erwartet: Roger Federer verzeichnete einen "rostigen" Start gegen den indischen Qualifikanten Sumit Nagal. Der Eidgenosse musste den ersten Satz gar 4:6 abgeben, ehe er sich doch noch sicher mit 6:1,6:2, durchsetzte. Federer qualifizierte sich damit übrigens auch als dritter Spieler nach Novak Djokovic und Rafael Nadal für das "Masters", also die ATP Tour Finals in London. Die "big three" sind also beim Saisonkehraus mit von der Partie.

"Harter Satz für mich"

"Das was ein harter erster Satz für mich, aber er hat ihn sehr solide gespielt. Aber es ist alles zur rechten Zeit zurückgekommen", bezog sich Federer kurz vor Mitternacht (Ortszeit) u.a. auch auf einen noch nicht so guten Aufschlag. Sein nächster Gegner ist nun Damir Dzumhur (BIH).

Apropos "big three": Novak Djokovic hat sich bei seiner Rückkehr ins Arthur Ashe Stadium gleich wieder wie zu Hause gefühlt. Der Titelverteidiger gab sich beim 6:4,6:1,6:4 im ersten Aufeinandertreffen mit dem Spanier Roberto Carballes Baena keine Blöße. Der Weltranglisten-Erste hat sich im Vorjahr zum nun schon dreifachen US-Open-Sieger gekürt. Große Unterschiede hat der Serbe im Vergleich zu 2018 nicht bemerkt. "Es ist kühler als letztes Jahr. Das Wetter ist fantastisch", freute sich der "Djoker", der vier der vergangenen fünf Grand-Slam-Turniere gewonnen hat.

"Analytiker in meinem Team"

Er trifft nun ebenfalls zum ersten Mal auf den Argentinier Juan Ignacio Londero. Auch als Favorit überlässt er nichts dem Zufall. "Ich habe Analytiker in meinem Team, die dafür verantwortlich sind mir Daten und Informationen gegen jeden kommenden Gegner zu liefern", verriet Djokovic.

Als Jüngster der "big three" hat Djokovic die Grand Slams besonders im Visier. Dem 16-fachen Major-Sieger fehlen nur zwei Titel auf Nadal bzw. vier auf Federer. "Mein Tennis-Leben dreht sich hauptsächlich um die Grand Slams. Sie zählen einfach am meisten in der Geschichte des Sports und motivieren mich auch." Sein erster Auftritt am Montag sei eine "solide Performance" gewesen.

Federers Landsmann Stan Wawrinka kam ebenfalls in vier Sets weiter. Er besiegte das erst 18-jährige italienische Talent Jannick Sinner, dem eine große Zukunft prophezeit wird, 6:3,7:6(4),4:6,6:3

Startschwierigkeiten

Bereits zuvor hatten French-Open-Siegerin Ashleigh Barty mit Startschwierigkeiten und Cincinnati-Champion Daniil Medwedew sicher zweite Runde erreicht. Barty setzte sich gegen die Kasachin Sarina Dijas erst nach 1:42 Stunden und einem schwachen ersten Satz mit 1:6,6:3,6:2 durch. Die Vorjahres-Achtelfinalistin hat sich dieses Jahr u.a. mit einem Viertelfinale bei den Australian Open, dem Titel in Roland Garros und dem Achtelfinale in Wimbledon zwischenzeitlich bis auf Platz eins im WTA-Ranking gespielt. Sie hat auch ausgezeichnete Chancen, die Japanerin Naomi Osaka nach den US Open wieder an der Spitze abzulösen. Barty hatte in Roland Garros als erste Australierin seit 46 Jahren einen Grand-Slam-Titel geholt. Sie trifft nun auf die US-Amerikanerin Lauren Davis.

In nächste Runde gebraust

Nur 85 Minuten benötigte hingegen Daniil Medwedew, der wie Federer mit Prajnesh Gunneswaran einen indischen Erstrundengegner hatte. Unbeeindruckt von den stark gestiegenen Erwartungshaltungen an ihn, brauste der gerade erst in die Top Five aufgestiegene Russe mit 6:4,6:1,6:2 in die zweite Runde. Doch schon vor dem Turnier hat er seine Mitfavoritenstellung von sich gewiesen. "Bis jetzt war ich noch nicht einmal in einem Grand-Slam-Viertelfinale", hatte Medwedew gemeint. Doch drei Finali en suite in Washington, Montreal und Cincinnati (Letzteres gewann er) haben ihm eben diese Vorschusslorbeeren zurecht eingebracht.

Überraschung des Tages

Zu den Überraschungen des ersten Tages zählte der Sieg der ungesetzten Französin und Freundin von Dominic Thiem, Kristina "Kiki" Mladenovic. Sie besiegte die als Nummer 14 gesetzte Deutsche Angelique Kerber nach ungewöhnlichen 2:24 Stunden mit 7:5,0:6,6:4. Auch Thiems "Stallkollege" bei Fitnesscoach Duglas Cordero, der als 11 gesetzte Italiener Fabio Fognini, musste vorzeitig die Segel streichen und verlor gegen den Aufschlag-Giganten Reilly Opelka aus den USA (26 Asse, 2,11 m groß) in vier Sätzen.