Dominic Thiem rätselte nach seinem Aus gegen Rafael Nadal über seine schwache Vorstellung. "Der Anfang war ganz gut, je länger das Match gedauert hat, umso schwächer ist meine Vorstellung geworden, warum auch immer", sagte ein enttäuschter Thiem. "Die Gründe werde ich finden müssen. Der Start war noch das beste vom ganzen Match."

Mit dem Sieg über Novak Djokovic bzw. einer Wiederholung der Rom-Ereignisse (Sieg über Nadal, dann klare Niederlage gegen Djokovic) wollte der Niederösterreicher es nicht in Verbindung bringen. "Ich habe das in Rom gespürt, aber das waren auch andere Gründe. Ich war voll da auf jeden Fall, heute waren spielerische Sachen einfach nicht gut. Das hat null damit zu tun gehabt, dass ich Djokovic vorgestern geschlagen habe."

"Er war einfach klar besser"

Die nicht genützten Breakbälle (insgesamt dreimal konnte Thiem ein 15:40 nicht nutzen) wollte Thiem nicht als Schlüssel für die Niederlage sehen. "Eigentlich nicht. Er hat bei den Breakbällen gut gespielt, ich habe keine richtige Chance gehabt. Auf diese Zahlenspielchen was da gewesen wäre, kann man sich nicht einlassen, er war einfach klar besser."

Thiems Resümee nach der Sand-Saison, die ihm zwei Finali in Barcelona und beim ATP-1000er-Event in Madrid sowie Halbfinali in Rom und bei den French Open gebracht hat: "Ich bin jetzt sehr enttäuscht. Aber generell war die Sandsaison echt gut, mit einem bitteren Ende. Es wird nächstes Jahr wieder eine kommen."

Nadal war hingegen über seine Performance sehr glücklich, wollte aber gar nicht lange über die Chance reden, dass er am Sonntag den zehnten Paris-Titel holen kann. "Ich glaube, ich brauche nicht noch mehr Geschichte. Neunmal zu gewinnen, ist sehr gut. Daran denke ich heute nicht. Ich muss sehr happy sein, weil ich hier ein sehr gutes Event spiele."

Auch Nadal wusste natürlich, dass Thiem nicht in Bestform war. "Dominic hat fehlerhafter als normal gespielt. Er hat auch noch nicht so oft auf dem Centercourt gespielt, das hat ihm wahrscheinlich nicht geholfen", meinte Nadal, der auch von windigen Bedingungen sprach. "Er hat auch ein bisschen Pech gehabt. Er hatte im ersten Satz zweimal 15:40 und die Chancen nicht genützt. Bei 1:0 hatte er dann noch einmal 15:40. Wenn man diese Chancen nicht nützt, kommt man in Schwierigkeiten", sagte Nadal, der im siebenten Aufeinandertreffen mit Thiem seinen fünften Erfolg feierte.

Nadal hat auf seinem Weg ins Endspiel nun nur 29 Games abgeben und ist auch gegen Stan Wawrinka Favorit. In bisher 18 Begegnungen mit dem Eidgenossen hat Nadal nur drei Mal verloren.