Die French Open haben ihren ersten richtigen Skandal - und der endete mit dem Ausschluss eines Spielers, der rein sportlich gar nicht mehr im Bewerb ist: Maxime Hamou benahm sich nach seiner klaren Erstrundenniederlage gegen Pablo Couevas (3:6, 2:6, 4:6) aber richtig daneben. Im Interview mit der französischen Eurosport-Interviewerin Maly Thomas versuchte er diese wiederholt zu küssen und begrapschte sie auch - nun wurde dem 21-Jährigen, der sich zuvor erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft hatte, die Akkreditierung entzogen.

Es begann als Interview, das eine gute Woche für Hamou krönen sollte, trotz der Niederlage gegen Cuevas. Doch Hamou schien nur darauf aus, die Interviewerin zu küssen. Drei Mal versuchte er es, dazu zog er sie immer wieder an sich, was Maly Thomas gar nicht gefiel. Wiederholt versuchte sie, sich aus der Umklammerung zu befreien, wie man im Video sieht. In einem Interview mit der "Huffington Post" meinte Thomas gar: "Wäre ich nicht live auf Sendung gewesen, ich hätte ihn wohl geschlagen."

Nach der Aufregung ruderte Hamou kleinlaut zurück, veröffentlichte auf seinem Instagram-Account ein Statement. "Ich will mich von ganzem Herzen für mein Verhalten während des Interviews bei Maly Thomas entschuldigen, erst recht, wenn ich sie verletzt oder schockiert habe", hieß es da. Er habe, schrieb er, eine der schönsten Wochen seiner Karriere erlebt, indem er sich für die French Open qualifiziert habe. Diesen Gefühlen habe er in dem Interview freien Lauf gelassen und sie leider auf Maly projiziert, die ich gut kenne und zutiefst respektiere. Nichts von dem, was ihm unterstellt werde, sei seine Intention gewesen", sagte er weiter. Er sei bereit, sich auch persönlich zu entschuldigen, so Maly diese Entschuldigung annehme. Und, so schließt Hamou, er wollte die Vorkommnisse nutzen, um ein besserer Tennisspieler und ein besserer Mensch zu werden.

Die Organisatoren der French Open sahen all das nüchterner: "Das Benehmen von Hamou war hochgradig unpassend und wir dulden solch ein Benehmen keinesfalls", hieß es.