Mut kann man nicht kaufen und Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) hat dennoch mehr als genug davon. Der niederländische Radstar war bei der Flandern-Rundfahrt mit Tadej Pogacar bereits auf und davon, doch dann reduzierte "Mvdp" auf der Zielgeraden das Tempo massiv. Pogacar hatte bei seinem viel beachteten Flandern-Debüt auf den letzten 50 Kilometern in den Bergaufstücken das Tempo diktiert und dadurch sämtliche Konkurrenten bis auf Van der Poel abgeschüttelt. Den Niederländer wurde der Bergspezialist, der auch schon mehrere große Eintagesrennen gewonnen hat, aber nicht los. 

Auf dem letzten Kilometer wollte der Niederländer dann dem Slowenen nicht den Windschatten bieten und riskierte. Der ehemalige Crossweltmeister wartete so lange, bis Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) und Valentin Madouas (Groupama-FDJ) aufgeschlossen hatten. Dann stieg er drauf und ließ es richtig krachen.

Im Vorjahr hatte sich der Niederländer auf der Geraden noch verzockt. Er lancierte zu früh den Sprint und musste sich geschlagen geben. Der Sieg ging 2021 an Kasper Asgreen (Quick-Step Alpha Vinyl Team). Der Däne erreichte bei der aktuellen Auflage nach einem Defekt als 23. das Ziel mit 1:03 Minuten Rückstand. Vor wenigen Tagen gewann Van der Poel auch schon das Vorbereitungsrennen Quer durch Flandern. Davor war der Vierfach-Crossweltmeister nach seinem Mountainbike-Sturz bei den Olympischen Spielen immer wieder von Rückenproblemen gebremst worden.

Dieses Mal machte es van der Poel nach 273 Kilometern mit zahlreichen steilen Rampen und Pflastersteinabschnitten aber besser. Er fuhr den Sprint von vorne und hielt die Leistung hoch. Van Baarle wurde Zweiter, Madouas Dritter und Tour-Sieger Pogacar blieb nur der vierte Platz. Es war der zweite Sieg beim zweiten Monument des Jahres für den Niederländer nach 2020.

Marco Haller fuhr bei der "De Ronde van Vlaanderen" lange in der Verfolgergruppe und letztlich mit der letzten Gruppe ins Ziel. Der Kärntner belegte den 102 Platz. Michael Gogl – Teamkollege von "Mvdp" stieg aus dem Rennen aus. Insgesamt sahen 103 Fahrer das Ziel.