Der Steirer Enzo Diessl (SU Leibnitz) hat zu Beginn der Freiluftsaison ein internationales Ausrufezeichen gesetzt: In 13,11 Sekunden hat er seinen eigenen österreichischen U20-Rekord über 110 Meter Hürden um 43 Hundertstelsekunden verbessert und sich an die Spitze der U20-Jahresweltbestenliste gesetzt. "Die letzten Wochen konnten wir sehr gut arbeiten", sagt der gebürtige Argentinier, der mit Trainerin Beate Hochleitner arbeitet. "Aber dass mir zum Saisonauftakt gleich so eine Zeit gelingt - damit habe ich nicht gerechnet und auch niemand aus meinem Trainerteam." Mit einer Zeit zwischen 11,3 und 11,4 Sekunden wäre Diessl zufrieden gewesen.

Führender der Jahresweltbestenliste war der Fünfte der U20-WM im Vorjahr bereits einmal: Kurz hat er im Vorjahr die schnellste Hallenzeit über 60 Meter Hürden stehen gehabt. Jetzt drängt sich die Frage auf, wie hoch diese Leistung zu Saisonbeginn zu bewerten ist. Und das Archiv gibt Aufschluss: In der Vorsaison etwa war die schnellste U20-Zeit, die über 110 Meter Hürden gelaufen wurde, 13,23 Sekunden.

Und der Vorsprung, den Diessl auf die Konkurrenz hat, ist beachtlich: der Amerikaner Alexander Chukwukelu und der Jamaikaner Demario Prince belegten mit 13,32 bzw. 13,37 Sekunden bislang die ersten zwei Plätze. "13,11 Sekunden ist die neuntschnellste Zeit, die jemals von einem U20-Athleten über diese Hürdenhöhe gelaufen wurde", weiß Diessl. "Auf die Leistung will ich aufbauen." In der näheren Zukunft liegen Wettkämpfe in Meinheim und Regensburg auf dem Programm. "Dann werde ich wieder einen intensiveren Trainingsblock einlegen", sagt Diessl.