Nachdem die Cleveland Browns es nicht schafften ihren Star-WR Odell Beckham Jr. bis zur Trade-Deadline abzugeben (die Saints waren im Gespräch, aber nur sollten die Browns etwas von seinem Gehaltes mitzahlen), entließ Cleveland ihn in den Tagen danach – offiziell wurde nun die Entlassung dann mit Beginn dieser Woche.

Weil eben die Trade-Deadline vorbeizog, findet sich OBJ nun auf der Waiver-List wieder und nicht als Free Agent. Letzteres würde bedeuten, er ist komplett "frei" und kann sich ein neues Team mit neuem Vertrag suchen. Ist ein Spieler auf der Waiver-List, dürfen dagegen alle Teams bis heute 22:00 Uhr unserer Zeit ihn claimen, also Anspruch erheben. Das Team mit der höchsten Platzierung (oder Priorität) auf der Waiver-Rangliste bekommt dann den Spieler - inklusive seines aktuellen Vertrages. Ähnlich wie bei einem Trade, hat ein Spieler hierbei allerdings kein Mitspracherecht.

Das ist die aktuelle Waiver-Rangliste:

Die Browns haben den Vertrag von Beckham kurz vor der Entlassung umstrukturiert, sodass ein claimendes Team statt zirka $3 Mio. dieses Jahr und jeweils $15 Mio. in den nächsten beiden Jahren nun $7,25 Mio. für diese Saison (aber dafür nichts mehr in den folgenden Saisonen) an OBJ zu zahlen hätte. Ein Team, das also Anspruch erheben möchte, sollte/muss diesen Betrag in ihrem Cap Space haben.

Von den Waiver-Teams bleiben die folgenden Teams übrig, die aus reiner Stand-Jetzt-Cap-Space-Sicht den Vertrag von Beckham Jr. unterbringen könnten: Jacksonville, Washington D.C., Philadelphia, Seattle, Denver, Carolina, LA Chargers, Pittsburgh und Cincinnati. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Teams ihn claimen werden oder generell Interesse an ihm haben.

Gerüchten nach zufolge wird kein Team OBJ claimen! Erhebt kein Team Anspruch, ist OBJ ein Free Agent und kann zu jedem Team gehen und unter jedem Vertrag spielen. Das Veteran-Minimum liegt für Beckham Jr. dieses Jahr bei 990.000 US-Doller. Will er zum Beispiel einen Super Bowl gewinnen, könnte der Receiver für wenig Geld zu einem der Favoriten gehen.

Wer könnte sich nun OBJ schnappen? Im Folgenden sind mögliche Teams gelistet – in der Reihenfolge der Waiver-Priorität – die Gründe hätten, den Receiver zu „claimen“ oder als Free Agent zu holen und ihr Cap Space notfalls ein wenig umstrukturieren – Mannschaften dieser Liste haben alle (ausg. LA Rams) zumindest $4 Mio. auf der hohen Kante.

Houston Texans

Die Texans sind im Rebuild-Modus und irgendwann müssen sie ja anfangen, neue Stars in das Team zu bringen. Beckham Jr. könnten sie holen, ohne die für einen Rebuild so wichtigen Draft-Picks auszugeben. Sollten sie im kommenden Draft dann einen Quarterback holen, hätte dieser bereits eine entzückende Anspielstation.

Jacksonville Jaguars

Die Jaguars haben bekanntermaßen QB Trevor Lawrence gedraftet – eines der größten Quarterback-Talente der letzten Jahre (Jahrzehnte?). Nun gilt es, möglichst rasch ein Team um ihn herum aufzubauen. In Jacksonville fehlt es derweil noch an vielen Ecken und Enden, aber die Receiver-Position könnte man so mal sichern.

Washington Football Team

Das Football Team aus Washington D.C. ist in der einen oder anderen Weise das Gegenteil der Jaguars: Gefühlt fehlt ihnen „nur“ noch ein Star-Quarterback, um es ins Play-Off und vielleicht viel weiter zu schaffen. Ein Beckham würde das Receiving-Corps von Washington zu den besseren der NFL bringen und einem eventuell jungen neuen QB im Draft 2022 eine Chance auf den großen Wurf geben.

Seattle Seahawks

Russell Wilson, Tyler Lockett, D.K. Metcalf und Odell Beckham Jr.?! In einer Division mit den Cardinals und Rams braucht man halt jede Offenisv-Kraft, die man bekommen kann, oder HC Pete Carroll?

Atlanta Falcons

Nachdem WR Calvin Ridley aufgrund mentaler Gesundheits-Probleme seinen Rücktritt aus der NFL verkündetet hat, fehlt den Falcons ein Play-Maker auf der Receiver-Position. Derzeitige Nummer 1 am Depth Chart ist Russell Gage.

New England Patriots

Simpel: Den Patriots fehlt ein echter WR1. Während Kendrick Bourne, Nelson Agholor, Jacobi Meyers ein ausgezeichnetes Kollektiv sind, fehlt einfach jemand in der New England Offensive, der den gegnerischen Defensivkoordinatoren Kopfzerbrechen bereitet. Die Patriots haben zusätzlich eine Vergangenheit mit ehemaligen Top-Offensiv-Spielern, wenn man an Corey Dillon, Antonio Brown oder Randy Moss denke. Zusätzliche Brisanz liefert das Woche-10-Matchup der Patriots in Woche 10: Die Cleveland Browns sind zu Gast in Foxborough.

New Orleans Saints

Fast hätten die Saints gegen Ende der Trade-Deadline für OBJ getradet, das macht sie natürlich einen Hauptkandidaten, was das Interesse angeht. Allerdings verfügen die Saints diese Saison über einen Cap Space von lediglich $889.285 und müssten so sehr kreativ werden, um OBJ unterzubringen. Und selbst das wäre nur für dieses Jahr – nächste Saison haben die Saints Stand Jetzt $-56,7 Mio. im Cap Space …

Los Angeles Chargers

Der Vertrag von Wide Receiver Mike Williams läuft nach dieser Saison aus und eventuell kann man ihn nicht halten, nachdem Williams heuer aufzeigt, mit QB Justin Herbert sehr harmoniert. Herbert ist noch drei Jahre lang in seinem billigeren Rookie-Deal, also macht es Sinn, die Chancen in diesem Super-Bowl-Window zu maximieren.

Kansas City Chiefs

Ja ha ha, Fans von den anderen Teams aus der AFC East fänden das hier weniger lustig wahrscheinlich. Aber für die Chiefs ist die Wide Receiver-Position tatsächlich ein Problem. Hinter TE Travis Kelce und WR Tyreek Hill ist die Qualität gering.

Green Bay Packers

Die Packers sind im Cap Space für nächstes Jahr mit zirka -36 Mio. US-Doller doch sehr knapp bei Kasse, wenn man das so sagen darf. Auch ein potentieller Cut von QB Aaron Rodgers würde „nur“ um die 19 Mio. einsparen. Will man jedoch Den Letzten Tanz mit Rodgers auskosten, würde sich ein OBJ als Partner-in-Crime von WRDavante Adams gut machen.

Los Angeles Rams

Because why not?!