"Die Angebote der Sender, besonders aus den fünf großen europäischen Ländern, sind immer noch sehr enttäuschend und einfach nicht akzeptabel", schrieb FIFA-Präsident Gianni Infantino bei Instagram.

Bei den erwähnten Ländern soll es sich um Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Italien handeln. Die FIFA hatte zuletzt auf ein bisher erfolgloses Ausschreibungsverfahren für die Rechte des Turniers in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) verwiesen. "Es ist unsere moralische und rechtliche Verpflichtung, die Frauen-WM nicht unter Wert zu verkaufen", schrieb Infantino. "Deshalb werden wir gezwungen sein, die Frauen-WM in den großen fünf europäischen Ländern nicht zu übertragen, sollten die Angebote weiter nicht fair bleiben."

Infantino sprach zu diesem Thema auch am Montag bei einer Diskussionsrunde in der Zentrale der Welthandelsorganisation in Genf. Dabei argumentierte er, dass die FIFA ihre Zahlungen (Prämien und Organisationskosten) bei der WM um ein Drittel von 2019 auf 152 Millionen US-Dollar (139 Millionen Euro) anhebe. Die Einschaltquoten für die WM der Frauen würden bei 50 bis 60 Prozent der Quoten bei Männer-Turnieren liegen. Die Angebote der Sender seien jedoch 20- bis 100-mal niedriger.

Aufgrund der Zeitverschiebung werden die Spiele nicht in den Hauptsendezeiten des europäischen Marktes laufen. Das sei für Infantino aber keine Ausrede. "Die Spiele sind um neun oder zehn Uhr vormittags, das ist noch eine recht vernünftige Zeit", sagte er. Die ÖFB-Auswahl hatte die WM-Qualifikation verpasst.

Die EM im vergangenen Jahr in England war in Deutschland unterdessen ein Quoten-Hit: Die Liveübertragung vom Finale zwischen Deutschland und England (1:2) im Wembley-Stadion war mit 17,952 Millionen Zuschauern die am meisten gesehene Fernsehsendung des gesamten Jahres.