Aufregend, ja phasenweise sogar turbulent, ging es lange im Leben von Stephanie Graf zu. Seit knapp 15 Jahren ist es ruhig um sie geworden. Eigentlich, seitdem die Völkermarkterin in Monaco lebt. Dabei hielt die Kärntner Leichtathletin die österreichischen Journalisten von der Jahrtausendwende bis Mitte 2000 ganz schön auf Trab. Dass eine Österreicherin in einer Weltsportart an der Spitze mitmischte, hatte für Schlagzeilen am laufenden Band gesorgt. Ein einziges Vergnügen war das leistungsmäßige 800-Meter-Laufen freilich nicht. Die Kunst bei den zwei Stadionrunden ist es, den Kompromiss zwischen Sprint und Ausdauer zu finden. Dafür hat sich Graf geschunden und gequält. Sie hat Gewichte gestemmt, lief mit einer Zehn-Kilogramm-Bleiweste durch die Gegend und rannte fast jeden Vormittag dutzende Male 300 Meter, dann wieder längere Distanzen.