Die Olympia-Verantwortlichen haben am Mittwochabend (Ortszeit) einige sehr kurzfristige Programm- und Zeitenänderungen vorgenommen. So wurde die Qualifikation für den Snowboard-Parallel-Riesentorlauf (PGS) in Bokwang am Donnerstag gestrichen und auf Samstag (01.00 Uhr MEZ) verschoben. Sie findet nun wie im Weltcup üblich direkt vor dem Finale (05.30 Uhr) statt.

Die Parallel-Boarder mussten sich damit 17 Stunden vor dem vermeintlichen Beginn ihres Olympia-Bewerbes mit einer doch bedeutenden Änderung abfinden. Sie warten nun weitere zwei Tage auf ihren Bewerb. Ursprünglich wäre ein ganzer Tag zwischen Qualifikation (Donnerstag) und Finale (Samstag) gewesen, was u.a. eine frische Piste am Finaltag garantiert hätte.

Julia Dujmovits war die knappe Änderung relativ egal. "Ich finde das jetzt sogar feiner. Jetzt steht man in der Früh auf und macht seinen Job und am Abend ist alles erledigt", sagte die Parallelslalom-Olympiasiegerin von Sotschi 2014.

Jetzt sind es nicht mehr zwei Rennen

"Wir müssen es nehmen, wie es kommt", sah es Andreas Prommegger einerseits ähnlich. "Ich habe es von Haus aus komisch gefunden, dass Qualifikation und Finale getrennt sind. Das ist ja ganz was anderes, man muss sich quasi auf zwei Rennen vorbereiten", so der Doppel-Weltmeister aus Salzburg.

Prommegger fand es aber eigenartig, dass die Entscheidung so kurzfristig gefällt wurde. "Es ist schon komisch, dass man am Vorabend so spät die Mitteilung kriegt, ob morgen ein olympisches Rennen stattfindet oder nicht."

Nun werde man sich mit der neuen Situation und den zwei zusätzlichen Tagen auseinandersetzen. "Wir sind Profis, stellen uns auf alles, was kommt, ein. Wir sind alle bereit", sagte Prommegger. "Wir werden nochmals trainieren und dann voller Energie in Qualifikation und Finale gehen."

Besonders bitter für Ledecka

"Das Programm ist geändert, die Einstellung nicht", nahm Benjamin Karl die Nachricht gelassen hin. "Der Tag vor dem Rennen ist an sich schon ein spannender Tag. Aber für mich ist es total egal", meinte der Niederösterreicher, dessen Mutter Michaela seit Mittwoch ebenfalls vor Ort ist. "Jetzt werden wir noch einmal durchschnaufen und uns komplett auf Samstag konzentrieren."

Bitter ist die späte Änderung vor allem für Ester Ledecka. Die Ski fahrende Snowboarderin hatte vergangenen Samstag in Jeongseon sensationell den Super-G gewonnen. Auf die Abfahrt, ihre stärkste Disziplin, hatte die Pragerin aber verzichten müssen, weil diese am Mittwoch und damit nur einen Tag vor der vermeintlichen Qualifikation im Snowboard angesetzt war. Bei einer früheren Bekanntgabe der Verschiebung wäre sich für das Multitalent womöglich doch beides ausgegangen.

Zwei Gründe für Verschiebung

Offenbar gibt es zwei Gründe für die Änderung. Einerseits ist am Donnerstag das Olympia-Programm wegen diverser Verschiebungen extrem dicht. Gleichzeitig ergeben sich nun für die Parallelboarder am Samstag bessere TV-Zeiten.

Eine weitere Änderung betrifft den Ski Cross der Damen. Die Seeding-Runs gehen schon am Donnerstag in Szene, das Finale bleibt Freitag. Beginnzeiten sind jeweils 02.00 Uhr MEZ.