Eigentlich ist das Ergebnis gar nicht so schlecht. Das war die „offizielle“ Gefühlslage bei Red Bull nach dem doch etwas verpatzten Heimrennen in Spielberg. „Enttäuschend, aber irgendwie okay“, fasste es Teamchef Christian Horner zusammen. Nach einem furiosen Max Verstappen im Qualifying und Sprint rechneten sich die Führenden beider WM-Wertungen natürlich beste Chancen für einen umjubelten Heimsieg für das Team aus, was den amtierenden Weltmeister wieder ein Stück näher zur Titelverteidigung gebracht hätte.

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So mussten die „Bullen“ aber Charles Leclerc bei der Siegesfeier zusehen. Was diesen „Schmerz“ und jenen nach dem Ausfall von Checo Perez aber linderte, war die Tatsache, dass man durch das Pech von Carlos Sainz auch in der Konstrukteurswertung kaum an Boden verlor, nur sieben Punkte machte Ferrari am Wochenende gut – in der Fahrer-WM holte Leclerc gerade einmal fünf Zähler auf Verstappen auf. „Wir wissen alle, dass es noch ein langer Weg zur WM wird. Ferrari ist stark, das hat man heute gesehen“, erklärte Horner und fügte hinzu: „Ein wenig frustrierend ist der Tag aber schon.“

Denn nach dem Rennen war mehr als nur ein Fragezeichen in den Gesichtern der Crew zu sehen. Dass Ferrari an einem perfekten Tag schnell sein kann, ist kein Geheimnis. Dass Red Bull dieses Tempo nicht mitgehen kann, ist eher überraschend. „Die Reifen haben in den ersten drei Stints nicht funktioniert und wir wissen nicht wieso. Das kann viele Gründe haben, Temperatur, Druck, der Regen am Wochenende“, rätselte Motorsportberater Helmut Marko, der verrät: „Am Ende waren wir so schnell wie gewohnt, wenn nicht schneller. Max hätte Leclerc in zwei Runden gehabt.“

Das konnte der Weltmeister zwar so nicht bestätigen, die Probleme mit den Slicks machten aber auch ihn nachdenklich. „Es war viel schwieriger als erwartet. Ich kann nicht erklären, warum der Verschleiß so hoch war. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, das müssen wir analysieren“, erklärte der Niederländer. Gänzlich unglücklich war aber auch er mit Blick auf die „Wochenendgesamtwertung“ nicht. „So schlimm“, sagte Verstappen, „ist das auch nicht, einmal Zweiter zu sein.“
Nicht vergessen: Im Vorjahr meinte man schon nach Spielberg, dass Verstappen im WM-Kampf uneinholbar sei. Es kam anders und wurde zum absoluten Herzschlagfinale.