Die Formel 1 beim deutschen Fernseh-Sender RTL war über die Jahre hinweg eng mit seinem Namen verknüpft - Kai Ebel. Geschlagene 29 Jahre begleitete der 56-Jährige mit Mikrofon die Rennstrecken des Globus. Ebel war dabei als Michael Schuhmacher von Sieg zu Sieg fuhr und als sich Rennwägen in spektakulären Unfällen überschlugen.

Nachdem RTL mit Saisonende die TV-Rechte für die Formel 1 verliert, geht Ebel. Auch wenn noch fünf Rennen am Rennkalender stehen, hat der Mönchengladbacher bereits in Portugal seinen Abschied erklärt. Die ausstehenden Rennen würden alle in Corona-Risikogebieten über die Bühne gehen. Der deutsche Fernsehsender verzichtet demnach auf eine vor-Ort-Berichterstattung.

"Mister Boxengasse" wie Ebel sich einen eigenen Spitznamen erarbeitet hat, wird dem Motorsport fehlen. Stets nahe am Geschehn zeigte Ebel auch bei seinem letzten Auftritt die Geschicke seines Wirkens. Ein kurzer Plausch mit Sebastian Vettel oder ein schnelles Vorbeihuschen bei Lewis Hamilton vor der Pole-Position.

Nach dem Rennen bohrte Ebel nochmals beim enttäuschten Vettel nach, wieso es denn wieder nicht nach Wunsch gelaufen sei. Er beendete das Gespräch gewohnt ruhig mit einem höflichen "Danke, Sebastian. Für dieses Interview und die vielen anderen auch.“

Am Ende der Übertragung ließ Ebel sein ganzes Team vor die Kamera treten. Bedankte sich Tonmann, Regisseur und allen anderen, die seine Arbeit möglich gemacht hatten. „Uns steckt hier ein Kloß im Hals“, sagte er gerührt: „Das ist unsere kleine Gruppe hier. Es hat immer viel Spaß gemacht, auch hier in Portimão.“