Weltmeister Lewis Hamilton hat die letzte Formel-1-Pole des Jahres 2019 erobert und startet von ganz vorne in seinen 250. Grand Prix. Der Brite war im Qualifying für den Grand Prix von Abu Dhabi am Samstag Schnellster vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas, der aber zurückgereiht wird. Neben Hamilton aus Reihe eins fährt am Sonntag daher Max Verstappen im Red Bull los.

In Reihe zwei stehen am Sonntag (14.10 Uhr MEZ, live ORF 1) die Ferraris von Charles Leclerc und Sebastian Vettel, wieder einmal leisteten sich die Italiener aber eine Panne. Sie schickten im Q3 ihre Autos so spät in die letzte Outlap, dass es nur noch Vettel rechtzeitig über die Startlinie schaffte. Dennoch musste er sich hinter Leclerc mit Platz vier begnügen. "Es war ein riskantes Zeitmanagement", gestand Leclerc. "Ich wollte Seb aber nicht überholen und habe gewusst, dass nicht viel Zeit übrig ist und es eng wird. Wir müssen das analysieren."

Hamilton hat nun die besten Karten, die Saison seines sechsten WM-Titels mit einem Sieg ausklingen zu lassen. Dazu erzielte er erstmals seit Deutschland und damit vier Monaten die schnellste Runde im letzten Qualifying-Abschnitt. Mercedes war auch diesmal vor allem wegen des dritten Streckensektors, in dem die Silberpfeile klar voran lagen, nicht zu schlagen. Den sechsten silbernen Front Row Lockout auf dem YAS Marina Circuit verhindert aber, dass Bottas wegen diverser Strafen auf den letzten Startplatz zurückgereiht wird.

Für Hamilton war es die fünfte Saison-Pole und die insgesamt 88. "Es war eine so lange Plagerei, endlich diese Pole Position zu kriegen", kommentierte Hamilton das Ende seiner Pole-freien Zeit. "Es ist echt lange her. Auch gestern war ein schwieriger Tag. Aber ich habe mich über Nacht wirklich zusammengerissen und die Ingenieure haben super Arbeit geleistet", lobte Hamilton. "Die Saison mit einer Pole zu beenden, ist toll. Es war meine letzte Quali mit diesem Auto, ein tolles Auto."

Verstappen war mit Platz zwei zufrieden. "Mehr ging nicht. Wir alle wissen, dass Mercedes hier sehr stark ist. Aber im Rennen haben wir noch alle Chancen", meinte der Niederländer. Bottas will freilich das Feld von hinten aufrollen und ist überzeugt: "Das Podium ist möglich. Wir haben ein gutes Auto und sind am Sonntag normalerweise stärker."

Vettel kam vor den Augen von Vater Norbert und von Ferrari-Vizepräsident Piero Ferrari in der K.o.-Ausscheidung nicht auf Touren. Dem deutschen Ferrari-Star fehlten am Ende 0,560 Sekunden auf Hamilton. "Wir haben einfach nicht den Grip, es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr", resümierte der nun dreifache Vater Vettel und erklärte: "Im letzten Sektor gibt es viele langsame und mittelschnelle Kurven, damit tun wir uns schwer."