Red Bull Racing ging im Rennen um den Großen Preis von China von Anfang an großes Risiko. Mit den Supersofts sind sowohl Daniel Ricciardo und Max Verstappen ins Rennen gegangen. Verstappen machte auch gleich beim Start zwei Plätze gut. Und man holte auch in der 18. Runde beide Autos gleichzeitig an die Box. Was aber perfekt funktionierte. Und das gleiche machte das Team auch beim zweiten Stopp, gleich zu Beginn der Safetycar-Phase nach der 30. Runde. Und dieser zweite Stopp der Bullen war auch rennentscheidend.

So waren beide Red Bulls ab Rennhälfte nicht nur einem Podiumsplatz nahe. Es ging da schon um viel, viel mehr. Zuerst versuchte Max Verstappen an Lewis Hamilton vorbei zu gehen. Was mit der Brechstange nie funktioniert. Verstappen rutschte von der Strecke. Daniel Ricciardo machte es besser. Schulmeisterlich ging er am Ende der DRS-Zone an Hamilton vorbei. Eine Runde brauchte Verstappen, um den kleinen Rückstand wieder aufzuholen. Und in der 41. Runde ging aber auch der Niederländer an Hamilton vorbei.

Ricciardos Meisterfahrt

Und Ricciardo setzte an der Spitze seine Aufholjagd fort. Der Australier schnappte sich mit den schnellsten Runden zuerst Sebastian Vettel und ließ auch den zu diesem Zeitpunkt führenden Valtteri Bottas, der mit einem Undercut in Runde 20 Vettel überholt hatte, stehen (Runde 41). Im wahrsten Sinn des Wortes. Den in kürzester Zeit war der Vorsprung von Ricciardo auf rund fünf Sekunden angewachsen. So war sein sechster GP-Sieg nicht mehr gefährdet.

Der Sieg unterstreicht, wie stark Red Bull im Rennen wirklich ist. Und die Leistung ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Bedenkt man, dass Daniel Ricciardo im dritten freien Training der Turbo explodiert war, die Mechaniker in einem Kraftakt überhaupt die Teilnahme am Qualifying am Samstag ermöglicht hatten.

Weit weniger glücklich ging Verstappen vor. Auch das Manöver gegen Vettel ging nicht glimpflich ab. Beide Autos berührten sich, beide drehten sich. So kickte der Niederländer Vettel endgültig vom Podiumsplatz. Verstappen wurde gleich von der Rennleitung mit zehn Strafsekunden für seine ungestümes Vorgehen bestraft.