Sie haben im Januar nach Folgeerscheinungen eines schweren Sturzes (Schädelhirntrauma und Rippenprellungen) die Saison vorzeitig beendet und somit Olympia verpasst. Damals haben Sie keinen Gedanken an ein Karriereende verschwendet. Was war jetzt ausschlaggebend für den Schlussstrich?
JULIAN EBERHARD: Priorität war für mich, dass ich wieder völlig fit werde und mich komplett reinfühlen kann, wie es mir geht. Ich wäre bereit gewesen, doch ich habe mich aus freien Stücken entschieden, meine Laufbahn zu beenden. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich aus allem etwas rausgewachsen bin. Irgendwann ist es einfach für jeden an der Zeit und für mich war es der perfekte Zeitpunkt, mich zu verändern und neue Herausforderungen anzugehen. Ich bin Mitte 30 und hatte eine unglaublich schöne Zeit, war 16 Jahre im Weltcup unterwegs, 25 Jahre war Biathlon der Mittelpunkt meines Lebens. Jetzt warten garantiert noch andere schönen Sachen auf mich. Ich habe eine Familie und da will man natürlich kein Krüppel werden. Es kribbelt zwar schon noch ein bisschen und das eine oder andere sportliche Ziel will ich noch verwirklichen, aber ich fühle mich richtig frei.