Sie waren bis in die Haarspitzen motiviert, die Mannen des SK Austria Klagenfurt, doch bereits in Minute sechs mussten die Violetten den ersten Gegentreffer einstecken. Thorsten Röcher köpfelte ins rechte untere Eck und brachte die Blackys mit 1:0 in Führung. Die Grazer drückten weiter auf die Tube, Despodov scheiterte dieses Mal an Goalie Zan Pelko. Die Austrianer hatten so ihre Probleme mit hohen Bällen. Nichtsdestotrotz versuchten die Austrianer nach vorne zu spielen. Okan Aydin mit einem Weitschuss in der 16. Minute. Die Kärntner legten nach knapp 20 Minuten zu, eine gute Möglichkeit durch Florian Jaritz, der den Ball nur knapp neben das Tor setzte. Nach etwas über einer halben Stunde ein Foul von Kiteishvili an Oliver Markoutz. Schiri Drachta zückte die erste Gelbe. Und dann endlich in der 44. Minute der verdiente Ausgleich für die Violetten durch einen schönen Weitschuss aus rund 20 Metern von Petar Zubak. Es ging mit einem 1:1 in die Pause.

ÖFB-Cup: SK Austria Klagenfurt verliert 2:4 gegen Sturm Graz

Die Klagenfurter Austria empfängt in der zweiten ÖFB-Cup-Runde im Karawankenblick-Stadion Traditionsklub und Bundesligist Sturm Graz. Für Sturm gab es beim letzten Auftritt in Klagenfurt viel zu feiern, die Austria ist als Tabellenführer der 2. Liga jedoch in Topform. Am 9. Mai 2018 feierte der SK Sturm mit einem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Salzburg (Stefan Hierländer traf damals nach 112 Minuten, heute sitzt er auf der Bank) den Cuptitel vor 25.000 Sturm-Fans im Wörthersee-Stadion.

Vogelwilde zweite Hälfte

Zur Pause nahm Trainer Robert Micheu Markus Russek für Patrick Greil vom Feld. Der neue Mittelfeldmann brauchte nur zwölf Sekunden, ehe sein Volley bei nun strömendem Regen von der Strafraumgrenze eine echte Prüfung für Jörg Siebenhandl darstellte. Überhaupt gehörte den Violetten in den Anfangsminuten des zweiten Durchgangs die Partie. Die „englischen Verhältnisse“ am Klagenfurter Rasen spielten eher den heimischen in die Karten, die von Wiederanpfiff weg auf die Führung gegen nun verunsichert agierende Steirer drängten. Nach gut 67 Minuten war es abermals Greil, dessen Weitschuss nach Sololauf knapp über das Grazer Gehäuse strich. Austria-Schlussmann Zan Pelko musste nach knapp 70 Minuten bei einem Avlonitis-Kopfball erstmals zupacken. Im direkten Gegenzug war Siebenhandl bei einem Schlenzer von Aydin auf dem Posten.

Dass die Klagenfurter exakt eine Viertelstunde vor Schluss tatsächlich auf 2:1 stellten, war einerseits der Fahrlässigkeit von Siebenhandl und andererseits den stahlharten Nerven von Oliver Markoutz zu verdanken. Der Stürmer wurde von Siebenhandl im Strafraum ohne Not zu Fall gebracht, der Gefoulte verwandelte staubtrocken flach ins linke Eck (76.). Doch die Waidmannsdorfer sollten den knappen Vorsprung nicht über die Zeit bringen. Auch auf der Gegenseite gab es nämlich einen Elfmeter. Der eingewechselte Sturm-Kapitän Stefan Hierländer wurde gelegt, der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Jakob Jantscher hämmerte den Ball ebenfalls ins linke untere Eck. Dennoch hätte man es vor der Verlängerung noch entscheiden können. Doch auch der dritte Greil-Sitzer war nicht drinnen. Nach mustergültiger Vorlage von Florian Jaritz wuchtete er die Kugel aus kurzer Distanz neben den Kasten.

Dort hatte der Spuk allerdings nach zehn Minuten ein Ende, da sorgte das 2:3 durch Dominguez für Auflösungserscheinungen, die Ivan Ljubic in der 111. zur endgültigen Entscheidung nützte.

Austria-Trainer Robert Micheu haderte ein wenig, speziell nach der engagierten zweiten Hälfte. „Aufgrund der zweiten 45 Minuten hätten wir den Sieg verdient gehabt. Ich habe gesehen, dass wir eine sehr starke Mannschaft haben, die auch mit einem Bundesligisten voll mithalten kann. Das nehmen wir für die nächsten Aufgaben mit.“

Vor Spielbeginn in Klagenfurt

18.05 Uhr: Eines ist augenscheinlich: Sturm-Trainer Nestor El Maestro lässt Kapitän Stefan Hierländer heute draußen. Der Kärntner im Dress der Grazer ist nur auf der Bank.

18.00 Uhr: Beide Mannschaften wärmen sich am Grün des Karawankenblickstadion auf. Inzwischen sind auch die Aufstellungen bekannt:

Austria: Pelko; Jaritz, Blomeyer, Saravanja, K. Gkezos, P. Gkezos; Aydin, Rusek, Hütter (K), Markoutz; Zubak

Sturm: Siebenhandl; Schrammel, Avlonitis, Sakic, Balaj, Kiteishvili, Despodov, Dominguez, Spendlhofer, Röcher, Ljubic

17.50 Uhr: Markus Rusek ließ sich vor der Partie noch etwas entlocken: "Wir konnten in den letzten Wochen sehr viel Selbstvertrauen tanken. Jeder freut sich extrem einem großen Verein in Österreich zu zeigen, was wir drauf haben. Und als Spieler will man natürlich jedes Spiel gewinnen und wir werden heute wieder alles versuchen um Sturm zu knacken. Es wäre so cool, wenn es hinhaut.

17.10 Uhr: Heimkehrer Oliver Markoutz fordert, dass die Mannschaft einfach so weitermacht wie zuletzt, das heißt von Anfang an voll konzentriert reingehen und unser Spiel durchziehen.

16.45 Uhr: Er ist definitiv das Urgestein der Violetten, Sandro Zakany, und auch er fiebert natürlich der Partie entgegen: "Die Stimmung ist sehr gut, so muss sie auch sein als Tabellenführer. Wir sind der Außenseiter, aber richtig gut drauf. Ich sag es mal gerade und ehrlich heraus: einen schlimmeren Gegner als uns kann man derzeit nicht bekommen. Wenn wir so abliefern wie in der Meisterschaft wird es eine ausgeglichene Partie mit 50:50-Chancen."

15.55 Uhr: Die Sturm-Abordnung und deren Sektor sorgen für Diskussionen. Man stellte 1000 Karten bereit, der Vorverkauf lief jedoch - wohl auch ob der zuletzt schlechten Resultate - nur schleppend. So wurde überlegt, den Fansektor der Gäste zu verlegen, weil der ursrpünglich angedachte zu groß sein könnte. Nachdem die Marke von 500 Karten zumindest deutlich überschritten worden war, blieb aber alles beim Alten.

Kurz vor der Abfahrt um 16 Uhr verlautbarten die Grazer Fans, diesen Sektor wegen Sicht-Problemen boykottieren zu wollen. Die ganze Geschichte gibt es hier!

15.20 Uhr: Coach Robert Micheu verriet, dass die Mannschaft heute noch in der Früh trainierte. „Wir treffen uns um 16.30 Uhr wieder im Stadion, dann gibt’s eine Besprechung und danach kann sich jeder Einzelne auf die Partie vorbereiten.“ Der Kärntner zeigte sich keineswegs angespannt, denn „wir sind einerseits richtig heiß, echt gut drauf und für uns wird es heute ein Spiel, indem wir nichts zu verlieren haben und es wäre natürlich cool, wenn unsere Serie weiter anhalten würde“. Micheu erzählt, dass Sturm schnell über die Seiten spielen wird und so zu einem schnellen Umschaltspiel kommen will. „Für uns ist es perfekt einen Bundesligisten zu haben, denn nach der Match wissen wir so oder so wo wir stehen beziehungsweise was noch fehlt oder ob überhaupt was fehlt.“

14.50 Uhr: Das ist definitiv so, dass heute auf Sturm Graz eine anspruchsvolle Aufgabe wartet. Zudem werden beide Mannschaften vor rund 4000 Fans in einem kleinen aber feinen "Hexenkessel" auflaufen. Schließlich wird mit mindestens 500 Fans eine stolze Grazer Abordnung am Wörthersee erwartet. Karten sind noch an den Abendkassen erhältlich, sie öffnen gegen 16 Uhr beim Stadion. Sitzplatzkarten kosten 19 Euro, Steher 15 Euro und VIP-Karten 149 Euro.

14.30 Uhr: Eine Meldung aus Klagenfurt hat uns vom ÖFB noch erreicht. "Große Ehre für den SV Donau Klagenfurt! Der Verein aus Kärnten wurde von der UEFA mit dem UEFA Grassroots Award in Silber ausgezeichnet. Der ÖFB und der Kärntner Fußballverband haben das beeindruckende Projekt in der Kategorie „Bester Breitenfußballklub“ nominiert."

14:00 Uhr: Nach dem turbulenten 3:3 in Mattersburg ist der Cupsieger 2018 ab 18.30 Uhr beim in dieser Saison ungeschlagenen Zweitligatabellenführer Austria Klagenfurt gefordert. "Eine sehr gute Mannschaft, die im Moment vor Selbstvertrauen strotzt und extrem ernst zu nehmen ist", sagte Sturm-Coach Nestor El Maestro. Er attestierte den Kärntnern "Niveau, das mit gewissen Bundesligisten vergleichbar ist". Dennoch gelte es, mit Selbstvertrauen auf die eigenen Stärken zu bauen: "Wir müssen von Anfang an zeigen, dass es gegen Sturm schon ein bisschen anders ist als bei den Siegen in der zweiten Liga."

Hier ein ausführliches Interview von Sturm-Kapitän Stefan Hierländer.

Austrias Philipp Hütter und Daniel Steinwender wollen das Karawankenblickstadion in einen Hexenkessel verwandeln.