Als der offene Doppeldeckerbus der WM-Helden mit zweistündiger Verspätung endlich auf der Prachtstraße eintraf, wollte der Jubel kein Ende nehmen.

Über dem kilometerlangen Boulevard stiegen Militärjets auf, die Rauchspuren in den Farben der Nationalflagge hinter sich herzogen. Fans schwenkten blau-weiß-rote Nationalflaggen, in der ganzen Stadt hupten Autos, um das siegreiche Team um Trainer Didier Deschamps zu feiern.

Der Bus der Nationalmannschaft war mit einer rund zweistündigen Verspätung an der Place Charles de Gaulle am Triumphbogen angekommen. Die Spieler stiegen dann in der Nähe der Champs-Elysees in einen offenen Doppeldeckerbus um. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben rund 2.000 Beamte im Einsatz.

Im Elyseepalast, dem Amtssitz von Präsident Emmanuel Macron, warteten laut Fernsehsender BFMTV rund 3.000 Menschen auf die Ankunft der Fußball-Helden. Macron hatte zu dem Empfang auch viele junge Sportler eingeladen. "Ändert nichts", lautete der Appell von Macron an die Weltmeister.

Der Präsident, Trainer Deschamps und die Spieler stimmten auf den Stufen des traditionsreichen Amtssitzes die Nationalhymne "Marseillaise" an. "Das hat es noch nie im Elyseepalast gegeben", sagte ein Kommentator des Fernsehsenders BFMTV. An dem Empfang nahm auch Macrons Frau Brigitte teil. Macron dankte dem erfolgreichen Team. "Die Mannschaft ist schön, weil sie geeint ist", betonte der Staatschef.

Bereits zuvor wurde bekannt, dass die 23 Spieler des WM-Kaders mit dem französischen Verdienstorden der Ehrenlegion ausgezeichnet werden sollen. Einen offiziellen Termin dafür gebe es allerdings noch nicht, hieß es von offizieller Seite.

Die Ehrenlegion wurde 1802 von Napoleon ins Leben gerufen, die Auszeichnung ist die höchste Frankreichs. Die Ehrenlegion hatte Ende vergangenen Jahres rund 93.000 Mitglieder. Jedes Jahr werden auch rund 400 Ausländer geehrt - im Gegensatz zu Franzosen werden sie damit aber nicht zu Mitgliedern der Ehrenlegion. Auch Frankreichs Fußball-Weltmeister von 1998 hatten vom damaligen Staatschef Jacques Chirac diesen französischen Verdienstorden erhalten, darunter auch Teamkapitän Didier Deschamps, der nun Trainer der Franzosen ist.