Wo WAC draufsteht, steckt etwas von Red Bull Salzburg drinnen. Kein Wunder, kommt der aktuelle WAC-Trainer Gerhard Struber ja vom FC Liefering. Und der Fusionsklub der Salzburger muss eben so trainieren, wie es Österreichs Meister vorgibt.

Dass die Kärntner seit vier Pflichtspielen sieglos sind, ist kein Anlass, das heutige Spiel (17 Uhr) auf die leichte Schulter zu nehmen, wie der Greifenburger Stefan Hierländer verrät: „Solche Mannschaft sind meistens am gefährlichsten“, warnte der Kärntner im Dress von Sturm und sagte weiter: „Die Kärntner spielen bisher eine sehr gute Saison, die wissen genau, was sie tun.“ In Graz weiß man allerdings auch, was zu tun ist, um gegen den WAC bestehen zu können.

Die Wölfe treten gegen Sturm Graz als Gast in der Merkur-Arena an, wo sie fünf Tage später in der Europa League gegen Basaksehir Istanbul in der Kabine der Heimmannschaft Platz nehmen. Bereits im Oktober gegen AS Roma (1:1) war der WAC in Graz-Liebenau der Hausherr, die Erinnerung daran ist bei Trainer Struber nicht nur aufgrund des Resultats positiv. „Das ist ein cooles Stadion, es wird eine super Atmosphäre herrschen“, meinte der Salzburger und sieht für seine Truppe einen kleinen Heimvorteil. „Wir fühlen uns dort mittlerweile heimelig, kennen die Situation im Stadion.“

Geändert wird sich auch der Rasen in der Merkur-Arena zeigen. 400 Quadratmeter Fläche wurden beim Südtor (Richtung Eishalle) neu verlegt. Die Bundesliga missfiel die Rasenqualität und schritt ein. „Er schaute ein bisschen wild aus“, berichtete der 42-Jährige. Wobei ein holpriger Rasen kommt im Normalfall jener Mannschaft zugute, die sich aufs Verteidigen verlegt. Gut möglich, dass Sturm diese Taktik wählt, immerhin hatte man damit beim 1:0 im ersten Saisonduell Erfolg. „Doch ich gehe schon davon aus, dass Sturm vor eigenem Publikum versuchen wird, das Heft in die Hand zu nehmen“, vermutete Struber.

Die Steirer zogen zuletzt ins Cup-Viertelfinale ein – im Gegensatz zum WAC, der sich gegen Zweitligist Wacker Innsbruck aus dem Bewerb verabschiedete. „Wir müssen in die Erfolgsspur kommen“, forderte Struber. „Wir müssen in jedem Spiel an unsere Schmerzgrenze gehen. Es gilt, das totale Limit auszureizen und leidensfähig zu sein.“ Vor den Grazern hat der WAC-Betreuer großen Respekt. „Sturm ist im Aufwind und hat aus meiner Sicht hinter Salzburg den schlagkräftigsten Kader der Liga. Sie verteidigen sehr strukturiert.“