Umarmungen, Gratulationen, Tränen und Freudentänze. Die Szenerie in der Merkur-Arena nach dem letzten Saisonspiel hatte viel zu bieten. Die Last einer langen, sehr intensiven Spielzeit fiel vielen Spieler, und Betreuern ab. Vor dem Anpfiff bedankten sich die Fans der Nordkurve bei der Mannschaft mittels Plakat: „Danke für die geile Saison“. Der „Rückpass“ seitens der Mannschaft kam nach dem Schlusspfiff: „Wir sind international – ihr Weltklasse. Danke!“, stand auf dem Transparent. Eine schöne gegenseitige Wertschätzung.

Wertgeschätzt wurden auch jene sieben Spieler, die in der kommenden Saison nicht mehr für den SK Sturm im Einsatz sind. Jörg Siebenhandl, der gestern seine Qualitäten wieder zeigte, Tobias Schützenauer, Ivan Ljubic, Albian Ajeti, Sandro Ingolitsch, Paul Komposch und Sandro Schendl wurden verabschiedet.

Ab in den Urlaub heißt es für die einen Spieler, ab zu den nationalen Auswahlen heißt es für die anderen. Und manche wussten bis gestern nicht, ob ihnen die Ehre zuteil wird, für ihr Land spielen zu dürfen. David Schnegg wurde zuletzt als möglicher Teamspieler gehandelt. „Ich weiß von nichts. Urlaub habe ich noch keinen gebucht“, sagte er.

Am 23. Juni werden sich alle Protagonisten des SK Sturm jedenfalls wiedersehen – zum Trainingsstart in Graz-Messendorf. Am 26. Juni werden die neuen Trikots präsentiert, die mit Sicherheit keinen farblichen Ausrutscher aufweisen werden wie jene des LASK.

Der SK Sturm kann auf eine sagenhafte Saison zurückblicken. Mit einem Punkteschnitt von 2,06 Zählern ist es die zweiterfolgreichste Spielzeit. Nur die Saison 1997/98 war besser – mit einem Punkteschnitt von 2,25 Zählern. „Wir haben in dieser Saison großteils auf sehr hohen Niveau gespielt, sowohl national als auch international. Wir haben versucht, einen Stil, eine Identität zu entwickeln und das haben wir durch die Saison durchgezogen. Damit waren wir in vielen Spielen erfolgreich und haben Salzburg sehr lange gejagt. Wir haben in der Konstanz zugelegt“, sagte der sichtlich zufriedene Sturm-Trainer Christian Ilzer.

Der Oststeirer darf er sichtlich stolz sein auf das Erreichte. „Richtig realisieren werde ich erst in einigen Tagen, wenn ich im Urlaub entspanne“, sagte Ilzer. Ihn zieht es mit seiner Familie zur Entspannung in den Süden. Ilzer wird nicht nur die Leistungen seiner Mannschaft Revue passieren lassen. „Ich werde mich auch selbst reflektieren. Auch ich habe noch Entwicklungsfelder“, sagte er und weiß schon jetzt, ich welchem Punkt er unter Umständen etwas Aufholbedarf hat. „Im Umgang mit Schiedsrichtern kann ich mich natürlich verbessern.“ Ohne große Reflexion war es eine außergewöhnlich gute Saison für Ilzer und Sturm. „Wir wissen sehr wohl zu schätzen, was wir in dieser Saison erreicht haben. Es gibt ja nicht nur Salzburg in der Liga, es gibt auch andere Teams, die sehr gute Leistungen gezeigt haben in dieser Saison. Ich bin dankbar, so eine Saison erlebt zu haben. Titel sind ja für die Ewigkeit.“

Nach der Saison ist vor der Saison. Für alle sieben Abgänge hat Sturm Ideen für Neuzugänge. „Wir werden alle sieben ersetzen“, sagte er.