Es begann für Michael Blauensteiner alles in Favoriten. Dort wurde der Siebenjährige Klubmitglied bei Austria Wien. Bei den Veilchen durchlief der Verteidiger alle Stationen bis zur Bundesliga. Zuletzt war der 26-Jährige bei Zweitligist St. Pölten engagiert. Dann kam das Angebot von Bundesliga-Aufsteiger Austria Klagenfurt. Nun trägt er den Dress der Klagenfurter Veilchen und kehrt heute um 17 Uhr zum Bundesliga-Duell gegen seinen Ex-Klub zurück nach Favoriten. "Das gibt mir noch eine Extraportion Motivation. Ich habe noch viele Freunde dort, bin mit ihnen auch oft in Kontakt."

Daher kennt der 26-Jährige die Wiener ganz genau: "Die Austria hat sehr viel Qualität, dazu verfügt sie über einige excellente Einzelspieler, auf die wir besonders achten müssen. Aber egal, wie viele tolle Einzelspieler ein Team hat, am Ende zählt nur, wer die bessere Mannschaft war." Die könnte, seiner Meinung nach, "unsere sein. Es ist alles sehr professionell in Klagenfurt, dazu stimmt die Einheit im Team. Mit meiner Bundesliga-Erfahrung kann ich der Tuppe sicher helfen, meine Mitspieler motivieren". Michael hofft auf "einen Einsatz von Beginn an. Aber bisher hat der Trainer noch nichts gesagt. Und beim Training war auch nicht klar zu erkennen, auf wen er setzt, weil wir ständig durchgewechselt haben".

Wechseln will der Wiener auch in seinem Leben noch zumindest einmal. "Mein Traum ist es in den USA Fußball zu spielen und zu leben. Die Mentalität, die Lebensweise und die Einstellung der Amerikaner zum Leben passt gut zu mir. Ich war bisher zwei Mal drüben, einmal in New York und einmal in Miami. Da meine Mutter aus Kuba stammt und gerade in Miami viele Kubaner leben, hat es mir dort schon sehr gut gefallen. Da würde ich schon gerne leben", schwärmt Blauensteiner.

Sein Landsmann, Austria-Klagenfurt-Trainer Peter Pacult hält vom Schwärmen gar nichts, auch wenn seine Mannschaft Hartberg 4:3 geschlagen hat: "Bei dem Sieg hat unser Zweikampfverhalten in manchen Situationen gar nicht gestimmt. Das müssen wir gegen die Austria viel besser machen. Dazu heißt es gegen sie bereit sein, weite Wege zu gehen, das Spiel nach vonre zu tragen und mit der Ballsicherheit mehr Sicherheit zu bekommen." Über den Gegner sagt er nur: "Sie sind noch auf der Suche nach der richtigen Form und Spielweise. Deshalb wird es für uns aber nicht einfacher. Wir werden uns auch nicht groß um den Gegner kümmern, sondern auf uns schauen."

Beim Abschlusstraining auf dem Westplatz der Wörthersee-Arena hallte die Stimme des Coach sehr laut über den Platz: "Das war aber kein Schreien mit den Spielern, sondern das ist meiner Stimme geschuldet. Ich habe einfach ein lautes Organ." In der Generali Arena trifft er heute auf seinen alten Kumpel, Austria-Trainer Manfred Schmid: "Der Manni ist fast ein Freund, ich rede sehr gerne mit ihm, wir haben auch immer wieder Kontakt gehabt. Ich bin mir sicher, er wird seine Aufgabe bestens lösen, weil er den Verein in- und auswendig kennt."