Es ist kein einfaches Unterfangen, die Viruskeule namens Corona zu bändigen, denn sie legt sich quer, der Sport bekommt dies besonders deutlich zu spüren. Jetzt sind die Terminjongleure wie ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold am Zug, nachdem die UEFA beschlossen hatte, sämtliche internationalen Spiele zugunsten der nationalen Ligen hintanzustellen. Es gilt, dem österreichischen Fußball-Nationalteam einen maßgeschneiderten Plan für die kommenden zwei Jahre zu verpassen.

In diesem Zusammenhang wird besonderer Wert auf die Feststellung gelegt, dass die vier nun abgesagten Länderspiele gegen Wales, die Türkei, England und Tschechien keineswegs wegfallen, sondern nachgetragen werden sollen. Laut Neuhold stehen, sollte der Fußball ab September tatsächlich wieder im Normalbetrieb laufen, zwei zusätzliche (Doppel)-Termine zur Verfügung. Möglich macht dies - als pikante Ironie der Geschichte - die verfemte Weltmeisterschaft in Katar, die ja erst für November/Dezember 2022 angesetzt ist. Mit einem Schlag können sich alle für das Winterturnier erwärmen.

Geld zurück

Der Kartenverkauf für die Heimländerspiele gegen die Türkei und England wird aber dennoch vollständig rückabgewickelt.  Dies bedeutet, dass alle, die bereits ein Ticket erworben haben - für das England-Match immerhin 40.000 - ihr Geld refundiert bekommen. Mit den Verbänden der gegnerischen Mannschaften muss freilich neu verhandelt werden. "Wir warten auch noch auf weitere Infos der UEFA", sagt Neuhold.

Teamchef Franco Foda bearbeitet derweil im Home Office die nächsten Gegner schon im Voraus. Der Nationaltrainer hatte, der Logik der Corona-Gesetzmäßigkeit folgend, schon vor der Absage der Juni-Termine nicht mehr England und Tschechien, sondern bereits die Nations-League-Konkurrenten Norwegen (4. September, auswärts) und Rumänien (7. September, daheim) im Visier.

Mit den Spielern steht Foda fallweise in Kontakt, zuletzt gab es ein Gespräch mit Kapitän Julian Baumgartlinger, der bei Leverkusen bereits wieder in Kleingruppen trainieren könne. Einen interessierten Blick wirft der Deutsche auf Schweden. "Da geht man ja bezüglich Corona einen ganz anderen Weg", stellt der 53-Jährige fest. "Es gibt nur Empfehlungen, und die Menschen dürften sehr viel Selbstdisziplin üben", meint Foda. 

Sein neuer Vertrag liegt noch in der Schublade, doch die Verlängerung sollte als reine Formsache gelten. "Die Gespräche waren sehr gut, es sollte keine großen Probleme geben", sagt der Teamchef. Auch für ÖFB-Präsident Leo Windtner ist die Angelegenheit keine Affäre, zumal ein entscheidender  Vertragsgegenstand, nämlich die Euro, erst 2021 über die Bühne geht.