Als insgesamt fünfter österreichischer Klub (nach Salzburg, Rapid, Austria und Sturm) will der LASK heute in die Gruppenphase der Champions League einziehen. In Brügge müssen die Linzer einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen. Dann würde es einen Geldregen geben. 15,25 Millionen Euro beträgt allein das Startgeld – mehr als ein Jahresbudget für die Oberösterreicher.

Einer traut dem LASK das Unmögliche definitiv noch zu. Und der ist ein echter Kenner. Peter Zulj von Anderlecht kennt sich als Welser in Oberösterreich aus und ist als einziger ÖFB-Legionär in der belgischen Liga tätig. „Brügge ist eine eingespielte Mannschaft mit viel Qualität und Erfahrung, das hat man im Hinspiel gesehen. Aber der LASK hat das streckenweise richtig gut gemacht“, sagt der 26-Jährige, der ein mögliches Erfolgsrezept verrät. „Wenn es der LASK so durchzieht wie in der Liga und auch im letzten Drittel ruhig zu Ende spielt, geht da etwas. Sie müssen von der ersten Minute an aggressiv und vollgetankt mit Selbstbewusstsein auftreten. Ein schnelles 1:0 vom LASK würde das Publikum schnell unruhig werden lassen. Das wäre die halbe Miete. Sonst kann das enge Stadion schnell zum Hexenkessel werden.“

"Ich würde dem LASK die Champions League vergönnen"

Obwohl der zehnfache ÖFB-Teamspieler bereits bei zwölf Klubs tätig war, war der LASK noch nie dabei. „Dennoch würde ich dem LASK die Champions League vergönnen. Was dieser Klub macht, ist großartig. Wenn sie in die Königsklasse kommen, wäre es überragend. Diese Chance könnte man jetzt nutzen. Brügge ist nicht die Übermannschaft“, sagt Zulj, der sich wünscht, dass sich ganz Fußball-Österreich solidarisiert. „Alle sollten dem LASK die Daumen halten, egal, für welchen Klub sonst das Herz schlägt. Im Europacup muss jeder Österreicher zusammenhalten. Da geht es um die Weiterentwicklung des österreichischen Fußballs. Wenn wir einen zweiten Klub in der Champions League hätten, wäre das historisch und für die Zukunft sensationell.“

Weniger sensationell läuft es bei Anderlecht, das nach fünf Spielen nur zwei Punkte auf dem Konto hat und auf Rang 14 liegt – Brügge führt nach Verlustpunkten die Tabelle an. „Das ist für unsere Ansprüche viel zu wenig. Aber wir haben das System und den Spielstil umgestellt, dazu viele junge Spieler. Wir dominieren die Partien, nur die Ergebnisse passen nicht“, sagt der defensive Mittelfeldspieler, „aber wir spielen einen geilen Fußball. Ich bin überzeugt, dass wir bald erfolgreich und richtig gut sein werden.“

Zumindest erfolgreich will der LASK schon heute sein. Das Prädikat „richtig gut“ käme bei einem Einzug in die Königsklasse ganz von alleine.