Aufatmen bei der leidgeplagten Austria. Mit dem 5:1 (2:0) bei Mattersburg gelang den Wienern am Sonntag der erhoffte Befreiungsschlag. Ein Triple von Christoph Monschein (3., 38., 82.), Alexander Grünwald (56.) und Dominik Fitz (58.) sorgten für einen klaren Sieg, der Trainer Christian Ilzer eine Verschnaufpause gönnt und zudem eine Moralinjektion für das EL-Rückspiel gegen Limassol bedeutete.

Mit den ersten Punkten im dritten Ligaspiel kletterte die Austria auf Platz acht der Tabelle, am kommenden Sonntag empfängt man Schlusslicht Admira. Bereits am Donnerstag muss Violett bei Apollon Limassol ein 1:2 aus dem Hinspiel wettmachen. Wermutstropfen des Erfolgs in Mattersburg war allerdings der Verlust von Innenverteidiger Michael Madl, der in der 50. Minute mit einer Seitenbandverletzung vom Feld musste. Mattersburg, das zuletzt Salzburg 1:4 unterlegen war, hält so wie die Austria bei drei Punkten, ist Zehnter.

Auf vier Positionen umgestellt

Ilzer stellte seine Truppe im Vergleich zum Limassol-Hinspiel auf vier Positionen um. U.a. erhielt Kapitän Alexander Grünwald zumindest 45 Minuten lang die angekündigte Pause, in der Innenverteidigung debütierte Johannes Handl für die violetten Profis. Insgesamt war es das zweite BL-Spiel für den Ex-Wacker-Akteur. Vorne bildeten Fitz und Monschein das Sturm-Duo - ein höchst erfolgreiches, wie sich zeigen sollte.

Der Plan ging auch unter kräftiger Mithilfe Mattersburgs auf. Einen schweren Schnitzer von Defensivroutinier Nedeljko Malic, der sich bei einem aufspringendem Ball verschätzte, nützte Monschein gekonnt aus, das 1:0 nach nur 2:14 Minuten ebnete den Gästen gewissermaßen den Sieg. Die Burgenländer wussten mit ihrem Ballbesitz wenig anzufangen, kamen lange Zeit nur zu zwei Chancen. Gegen Ende der ersten Hälfte "verhungerte" der Abschuss von Christoph Halper nach schönem Solo (42.), der eingewechselte Andreas Gruber prüfte Goalie Ivan Lucic mit einem soliden Versuch aus der Ferne (62.).

Die Austria hingegen ließ sich hinten auch durch Standards nicht in Bedrängnis bringen, infolge eines weiteren Mattersburg-Fehlers im Mittelfeld erhöhte Monschein nach Hereingabe von Fitz noch vor der Pause auf 2:0. Die Dominanz der Gäste setzte sich nach Seitenwechsel fort. "Joker" Grünwald profitierte nach abgefälschtem Monschein-Schuss, schließlich durfte Fitz nach Monschein-Assist sein zweites Bundesliga-Tor bejubeln. Im Finish war dann neuerlich Monschein zur Stelle (83.). Der Mattersburger Ehrentreffer durch Gruber (78.) kam zu spät.

Fallrückzieher rettete St. Pölten einen Punkt

Aufsteiger WSG Tirol und St. Pölten haben sich in der 3. Runde der Fußball-Bundesliga mit einem 1:1-(1:0)-Unentschieden getrennt. Wichtigen Anteil am Remis hatte am Sonntag Torhüter Ferdinand Oswald, der einige Chancen der Gäste in Innsbruck zunichtemachte. Bei einem Fallrückzieher von Michael Ambichl war er aber machtlos. Die Niederösterreicher sind somit zumindest eine weitere Woche ohne Sieg.

Zlatko Dedic (6./Elfmeter) brachte Tirol früh in Führung, der eingewechselte Ambichl (72.) traf akrobatisch zum Ausgleich. Die Niederösterreicher hatten insgesamt mehr vom Spiel und waren auch in den Zweikämpfen giftiger, mussten sich aber mit einem Punkt begnügen. In der Tabelle bedeutete das den elften Platz, die "Kristallbuam" aus Wattens verbesserten sich auf Rang fünf.

Perfekter Start der "Kristallbuam"

Die Tiroler erwischten einen idealen Start. Nach einer Attacke von Luan an Dedic entschied Schiedsrichter Manuel Schüttengruber ohne Zögern auf Elfmeter, diesen brachte der Gefoulte selbst abgeklärt im Tor unter. Nach fünf Minuten stand es 1:0. Zwar gab es in der 10. Minute nach einem Foul von Goalie Oswald an Roope Riski auf der anderen Seite ebenfalls Elfmeter, der Torhüter besserte seinen Fehler aber aus, indem er den Strafstoß von Husein Balic parierte.

Danach gab es in der ersten Hälfte nur wenige Torchancen zu sehen. St. Pölten wurde wenn, dann durch ruhende Bälle gefährlich. In der 23. Minute schoss Daniel Luxbacher einen Freistoß zu zentral aufs Tor, Oswald klärte zur Ecke. Die Bemühungen der Wattener, über schnelle Gegenstöße zu weiteren Möglichkeiten zu kommen, verliefen im Sand. Ein Distanzschuss von Lukas Grgic (32.) fiel zu unplatziert aus, Clemens Walch (37.) scheiterte nach einem schnellen Antritt an SKN-Torhüter Christoph Riegler.

Beste Phase der Niederösterreicher

Unmittelbar nach der Pause hatte St. Pölten seine beste Phase. Riski (55.) hämmerte den Ball nach einem Patzer von Grgic an die Unterkante der Latte, schließlich beendete Oswald die Aktion, indem er den Nachschuss des Finnen abwehrte. Sandro Ingolitsch (58.) verfehlte das Kreuzeck. Auch bei einer Chance von Robert Ljubicic (65.) warf sich Oswald in den Weg. Bei der Einlage von Ambichl, der den Ball im Strafraum per Fallrückzieher unter die Latte knallte, konnte aber auch der Deutsche nichts machen.

Danach investierte Tirol wieder mehr in die Offensive. Dedic kam in der 74. Minute zu spät, Luan blockte einen Schuss von Florian Rieder (81.) ab. St. Pölten geriet am Schluss noch mehr unter Druck, da sich Abwehrmann Daniel Drescher offenbar am Knie verletzte. Weil Coach Alexander Schmidt da schon dreimal gewechselt hatte, mussten die "Wölfe" die Schlussoffensive der Hausherren zu zehnt abwehren.