"Es geht mir abgesehen von den sportlichen Resultaten sehr gut. Das Vertrauensverhältnis zum Präsidium bezeichne ich als sehr gut, es gibt also keinen Grund für mich etwas sofort hinzuschmeißen, schon gar nicht in dieser Situation", sagte der 53-Jährige am Freitag.

In diversen Medienberichten war zuletzt zu lesen, dass die Tage des Schweizers nach Saisonende gezählt sind und Ex-Rapid-Trainer Zoran Barisic als Nachfolger parat stehen soll. Barisic wird ein gutes Verhältnis zu Finanzreferent Martin Bruckner nachgesagt, der scheinbar die besten Karten hat, im November die Nachfolge von Michael Krammer als Rapid-Präsident anzutreten. "Ich werde auch weiterhin keine Spekulationen und Gerüchte kommentieren", verlautete Fredy Bickel.

"Wir sind in der Ehre und im Stolz verletzt"

Das macht der Ex-Journalist auch im Sinne der Mannschaft, die nicht belastet werden soll. Mit dem Start in die Qualifikationsgruppe der Bundesliga am Samstag (17.00 Uhr) gegen die Admira und dem ÖFB-Cup-Halbfinale beim LASK am Mittwoch (20.30 Uhr) stehen wichtige Aufgaben bevor. "Wir sind in der Ehre und im Stolz verletzt und haben zehn Runden Zeit, den siebenten Rang zu erreichen. Dafür ist das Startspiel sehr wichtig, da wollen wir gleich ein Zeichen setzen. Und dann wollen wir auch ins Cup-Finale kommen und das erfolgreich bestreiten", nannte Rapids Sportchef die verbliebenen Saisonziele.

Das Antreten im unteren Play-off ist für ihn nichts Neues, hatte er dies doch in seiner Zeit in der Schweiz miterlebt. "Ich weiß, dass es für größere Vereine sehr schwierig wird, bin aber überzeugt, dass, wenn du dir dieser Situation bewusst bist und die Demut behältst, du dich auch durchsetzen wirst", so Bickel. Das neue Format sei jedenfalls sehr gefährlich für die Vereine. "Ich denke kaum, dass es zuvor einmal so viele Trainerwechsel gab wie in dieser Zeit. Das ist auch in der Schweiz so gewesen. Und es ist auch finanziell gefährlich, weil viele Teams schon im Winter viel Geld ausgeben. Es liefert sehr viel Bereitschaft für Risiken", erläuterte Bickel.

Vertrag läuft noch bis Ende Mai

Sein Team sah er nach der Länderspielpause auf einem guten Weg. "Ich bin überzeugt, dass wir unsere Ziele gemeinsam erreichen können. Dafür werde auch ich alle Kraft einsetzen", schilderte Bickel. Sein Vertrag läuft noch bis Ende Mai. "Darüber hinaus gibt es eine unangezweifelte mündliche Vereinbarung, die bis Mai 2021 gehen würde, die aber eine beidseitige Option bis Dezember 2019 enthält", gab Bickel Einblick. Das Präsidium könne demnach den Vertrag mit dem Schweizer auflösen, sobald der neue Präsident feststeht. Auch Bickel hat die Wahl. "Es ist eine sehr faire Lösung", so der Ex-Sportchef von Bern.

Aktuell ist Bickel auch damit beschäftigt, im Hinblick auf kommende Saison den Kader zu reduzieren. "Da sind wir in einigen Fällen sehr weit", sagte er. Gewissheit bezüglich eines Sommerabgangs könnte es schon in den "nächsten Tagen" geben. Bevor neue Spieler verpflichtet werden, muss es zwingend Abgänge geben, der Vertrag von Andrei Ivan ist aber der einzige, der im Sommer ausläuft. Rapid will im Falle einer Europacup-Qualifikation einen 25-Mann-Kader haben, im anderen Fall will man mit 23 Akteuren planen.