Aufgrund eines Schiedsrichterfehlers beantragt der spanische Erstligist FC Cadiz eine vorübergehende Aussetzung der Meisterschaft. Hintergrund ist das Spiel vom 16. Jänner gegen das Tabellenschlusslicht FC Elche, das mit einer 1:1-Punkteteilung endete – dem späten Ausgleich (81. Minute) des Kontrahenten war eine Abseitsstellung vorangegangen, die weder dem Schiedsrichter noch dem Videoassistenten aufgefallen war.

Hier sehen Sie das betreffende Tor im Video:

Die Mannschaft aus Andalusien ist abstiegsgefährdet. Nach dem Spiel habe man sich bereits beim spanischen Fußballverband um eine Annulierung des Ergebnisses und um eine Wiederholung der letzten neun Spielminuten bemüht. Der Verband jedoch fühlte sich nicht zuständig. Daher geht der Klub nun einen Schritt weiter – und stellte einen Antrag beim spanischen Sportgerichtshof TAD.

In einer Mitteilung auf der Klubhomepage spricht Cadiz von einem "schweren" Vergehen der Unparteiischen und fordert eine Entscheidung des TAD, um die "Integrität des Wettbewerbs" zu schützen. Konkret soll der Spielbetrieb in der "La Liga" pausiert werden, bis eine Entscheidung des TAD vorliegt.

Nach Einschätzung spanischer Medien und Beobachter hat die Klage allerdings kaum Aussicht auf Erfolg. Die spanische Fachzeitung "Mundo Deportivo" schrieb, dass der andalusische Verein beim TAD wenig erreichen werde. Das Blatt berief sich auf Experten und vertrat die Meinung, dass das Gericht, welches der obersten spanischen Sportbehörde (CSD) untersteht, sich bei seiner Sitzung am Freitag für nicht zuständig erklären werde. Als Argument könne dienen, dass es sich bei dem Vorfall "um eine technische und nicht um eine disziplinarische Angelegenheit handelt".