Marko Arnautovic und Deutschland - eine komplizierte Beziehung. In Deutschland als Millionen-Neuzugang gehypt, sah die Presse in ihm bald nur noch den "Bad Boy" anstatt den Kicker mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Das nagte auch an dem heute 26-jährigen ÖFB-Teamspieler.

Im Jahr 2013 machte er den Abflug auf die Insel. Heuer geht er mit Stoke City in seine dritte Premier-League-Saison. Stoke-Trainer Mark Hughes wurde in den letzten Jahren nicht müde zu betonen, wie sehr sich Arnautovic zum Positiven verändert habe.

Arnautovic: "Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen"

Auch der Edelzangler selbst spricht im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger über seine Entwicklung der letzten Jahre. "In den beiden Jahren bei Stoke war ich nicht einmal wegen Skandalen in der Zeitung. Aber natürlich heißt es beim Namen Arnautovic noch immer direkt "Enfant terrible". Das war früher, ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und bin froh, dass es jetzt anders ist und mich in Ruhe auf den Fußball konzentrieren kann", so Arnautovic.

Die Gründe dafür, warum Arnautovic das Image als Skandal-Profi ablegen konnte, liegt auf der Hand: "Ich habe geheiratet und zwei Kinder, da hat man eine andere Verantwortung und ich muss mit meinem Leben anders umgehen, als ich früher mit meinem Leben umgegangen bin."

Früher, das war die Zeit als sich der deutsche Boulevard auf Arnautovic eingeschossen hatte. "Natürlich hatten mich die Medien in Deutschland auf dem Kieker. Es wurde versucht, alles rauszuhauen. Aber mit den Mitspielern war immer alles okay, in Bremen war ich auch mit jedem gut, da hat mich auch keiner gehasst. Außer vielleicht die Medien", erklärt Arnautovic.

Arnautovic räumt mit dem Schuh-Mythos auf

Selbst seine Fußballschuhe wurden dabei zum Thema. Der Hintergrund: Inter Mailand gewann 2010 die Champions League, zu dieser Zeit stand auch Arnautovic noch bei Inter unter Vertrag, kam aber in der Königsklasse keine einzige Minute zum Einsatz. Für Verwunderung sorgte danach aber, dass sich auf den Fuballschuhen von Arnautovic der Schriftzug "CL-Sieger 2010" zu lesen war.

Schnell machte die Story die Runde, jetzt räumt Arnautovic damit auf: "Das hat der Ausrüster gemacht. Ich war jung und nach dem Titel natürlich sehr stolz. Aber danach kam langsam der Gedanke: du hast überhaupt nicht gespielt!" Und daher stellt der Flügelspieler auch klar: "Ich fühle mich nicht als Champions-League-Sieger."

Arnautovic und der Traum von einem Top-Klub

Vielleicht wird der Traum von der Königsklasse in Zukunft noch mal wahr. Arnautovic hat einen Wechsel zu einem Top-Klub nicht abgeschrieben. "Ich gebe alles dafür, dass es noch einmal passiert, mache mir aber keinen Druck."