Der LASK könnte auch in dieser Saison in der Europa League für Furore sorgen. Mit dem 7:0-Bestschießen gegen Dunajska Streda untermauerte die Linzer am Donnerstagabend jedenfalls ihre Ambitionen. "Ein Wahnsinn, diese Teamleistung. Das war sehr reif, sehr stark von uns", sagte Marko Raguz. Zwei Tore, ein Assist: Der U21-Teamspieler zeigte international wieder auf und hält nach 15 Europacup-Spielen nun bei acht Toren.

Neben dem Mittelstürmer wussten auch seine Nebenleute zu gefallen. Peter Michorl zog im Mittelfeld die Fäden, seine Eckbälle waren stets gefährlich. Auch der erst spät zur Mannschaft gestoßene Andreas Gruber spielte stark. Die Abwehr agierte umsichtig. In dieser Form scheint auch die Hürde Sporting Lissabon am kommenden Donnerstag in einem K.o.-Duell in der portugiesischen Hauptstadt machbar, um den Sprung in die Gruppenphase realisieren zu können.

Trainer Dominik Thalhammer durfte spätestens nach dem siebenten Tor durch Thomas Sabitzer an der Seitenlinie lächeln. Nach dem 1:1 bei Wattens wurde in den Tagen danach über die mangelnde Effizienz seines Teams vor dem gegnerischen Gehäuse berichtet. Die LASK-Akteure trafen gegen einen chancenlosen, fast eine Halbzeit lang in Unterzahl spielenden slowakischen Tabellenführer nun scheinbar nach Belieben. Sechs verschiedene Torschützen trugen sich in die Trefferliste ein.

Thalhammer bleibt kritisch

Thalhammer sprach von einem "auch in dieser Höhe verdienten Sieg. Wir sind allerdings auch in den letzten Spielen immer gelassen geblieben, haben extrem hart gearbeitet und uns jetzt belohnt." Die Möglichkeit zur Steigerung gebe es aber weiterhin. Er sehe die Spiele prinzipiell nicht nur schwarz-weiß, hielt der Cheftrainer fest. "Auch heute ist nicht nur alles ausnahmslos positiv zu bewerten."

Dass der LASK in den bisherigen Ligaspielen gegen die Austria (1:0) und in Tirol aus dem Spiel heraus kein Tor geschossen hatte, war vor der Partie Thema gewesen.  "Wir sind etwas kritisiert worden für unsere Chancenverwertung. Heute haben wir gezeigt, wie effizient wir sein können", merkte Raguz an. Auch Michorl, dessen ruhende Bälle für Hochbetrieb beim Gegner sorgten, hielt fest: "Es hat auch in den ersten Spielen Spaß gemacht, nur haben wir da die Effektivität vermissen lassen. So soll es jetzt weitergehen."

Weiter geht es für den LASK zunächst Sonntag erneut zu Hause gegen den WAC. Vier Tage später kommt es dann wie im Vorjahr zu einem Duell mit Sporting. Lissabons Nummer zwei hinter Benfica feierte am Donnerstagabend zwar kein Schützenfest, steht dank eines 1:0-Heimerfolgs über Aberdeen aber ebenfalls im Play-off. 2019 trafen die beiden Mannschaften in der Gruppenphase aufeinander. Sporting siegte im Estadio Jose Alvalade damals mit 2:1. Die Linzer waren dabei keinesfalls die schlechtere Elf. Daheim siegte der LASK dann klar mit 3:0.

Raguz, der in Lissabon schon getroffen hat, erinnert sich gerne zurück. "Wir haben letztes Jahr in beiden Spielen gezeigt, dass wir mithalten können. Wir werden auch diesmal gute Chancen haben", sagte der Stürmer. Einer, der die Auftritte bei seinen Analysen auch gesehen hat, ist Bernd Storck. Der Coach von Dunajska Streda sah die Linzer mit Sporting ebenbürtig. "Ich denke schon, dass der LASK in die Gruppenphase kommen kann. Sie waren damals auf Augenhöhe, auch in Lissabon", so der Deutsche.