Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen vor dem heutigen Relegationsmatch (20.30 Uhr) zwischen dem 1. FC Heidenheim und Werder Bremen nicht sein. Während der Zweitligist aus Baden-Württemberg in der Saison 2004/05 noch in der vierten deutschen Liga kickte, feierte Bremen damals den vierten und bisher letzten deutschen Meistertitel der Vereinsgeschichte. 

15 Jahre später treffen sich nun beide Mannschaften im Kampf um die Spielberechtigung für die höchste deutsche Spielklasse. Während Bremen seit der Saison 2009/10 bereits sechs Trainerwechsel hinter sich brachte, hält Heidenheim seit mittlerweile zwölf Jahren an Trainer Frank Schmidt fest. Auch in den jüngsten Darbietungen trennen die beiden Klubs Welten. Heidenheim gelang mit einem Last-Minute-Sieg am vorletzten Spieltag gegen den HSV der Sprung auf den Relegationsplatz drei, musste sich jedoch am 34. Spieltag gegen Meister Bielefeld klar mit 0:3 geschlagen geben.

Bremen stand hingegen nach einer 1:3-Niederlage gegen Mainz 05 nach 33 Runden mit einem Bein in Liga zwei, konnte sich jedoch mit einem furiosen 6:1-Erfolg über den 1. FC Köln in letzter Sekunde in das Spiel der letzten Chance retten. Gemeinsamkeiten gibt es dann trotz aller Gegensätze dennoch. So sind mit Konstantin Kerschbaumer und Marco Friedl auf beiden Seiten Österreicher vertreten.

Während Kerschbaumer mit seinem Treffer in der 95. Minute im direkten Duell gegen den HSV schon jetzt Heldenstatus in Heidenheim genießt, war Friedl Teil der zweitschlechtesten Defensive der vergangenen Erstliga-Saison. Sein letztes Tor konnte der Linksverteidiger Ende Oktober ausgerechnet gegen Heidenheim erzielen. In der zweiten Runde des DFB-Pokals setzten sich die Mannen aus der Hansestadt komfortable mit 4:1 durch.

Die Entscheidung über das Schicksal von Werder Bremen beschäftigt neben Friedl zudem einen weiteren Österreicher. Martin Harnik, der vergangene Spielzeit noch an den HSV verliehen war, kehrte mit Ende Juni aufgrund des verpassten Aufstiegs der Hanseaten an die Weser zurück. „Wir müssen doch erst mal schauen, in welcher Liga wir nächste Saison spielen und wie dann unser Kader aussieht“, sagte Bremen-Manager Frank Baumann angesprochen auf die Personalie des 68-fachen ÖFB-Teamstürmers. Eine Entscheidung über die Liga-Zugehörigkeit fällt schließlich am Montag nach dem Rückspiel (Anpfiff 20.30 Uhr).