Es ist tief in der Nachspielzeit zwischen Union Berlin und VfL Bochum. Die Bochumer spielen seit der 13. Minute mit einem Mann weniger. Und doch ist der Abstiegskandidat Nummer eins kurz davor, einen Punkt zu ergattern. 94. Minute: Torhüter Patrick Drewes sieht Gelb, weil er sich beim Abstoß übertrieben viel Zeit lässt. Dann geht er zurück, will den Ball tief in die Hälfte des Gegners schlagen.
Und geht stattdessen zu Boden. Der 31-Jährige wurde von einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Schiedsrichter Martin Petersen unterbricht eine Minute vor Ende der Nachspielzeit die Partie, Drewes wird von zwei Betreuern gestützt in die Kabine gebracht.
Danach wurde das Spiel wieder fortgesetzt, allerdings ohne Drewes und mit Feldspieler Philipp Hofmann im Tor. Zwischen den beiden Teams gab es einen Nichtangriffs-Pakt.
Danach kündigte Bochum an, Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzulegen. Dies werde am Montag geschehen, kündigte Geschäftsführer Ilja Kaenzig an. „Aus unserer Sicht hätte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen, das ist nicht geschehen.“ Drewes sei ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es weiter. Der Täter ist nach Angaben von Unions Geschäftsführer Profifußball Horst Heldt und Pressesprecher Christian Arbeit ermittelt und der Polizei übergeben worden.